Sport

Olympia mehr als nur ein Traum Hype um deutsche Handballer

Die deutschen Handballer kommen bei der EM in Serbien ihrem Ziel näher. Und das heißt, sich für die Olympischen Spiele in London zu qualifizieren - ob nun direkt oder über ein zusätzliches Turnier. Am einfachsten wäre es allerdings, die DHB-Auswahl würde alle weiteren Spiele gewinnen.

Die unerwartete Erfolgsserie bei der Europameisterschaft in Serbien hat die deutschen Handballer zurück ins öffentliche Interesse gerückt und einen kleinen Hype ausgelöst. Nach dem 21:21 zum Hauptrundenauftakt gegen den hochmotivierten Gastgeber ist nicht nur der angepeilte Platz in einem Olympia-Qualifikationsturnier in Reichweite. Selbst das Halbfinale ist für das Team von Bundestrainer Martin Heuberger keine Utopie mehr. "Sie kann sowohl das Halbfinale erreichen, was damit auch die Möglichkeit eröffnet, um die Medaillen mitzuspielen. Und die Chance auf die Qualifikation für die Olympischen Spiele ist noch viel besser geworden", sagte Ulrich Strombach, Präsident des Deutschen Handballbundes.

Mit einer Energieleistung, einem überragenden Torhüter Silvio Heinevetter und einer großen Portion Wurfglück am Ende durch Sven-Sören Christophersen hatten sich die deutschen Handballer nach einem Sieben-Tore-Rückstand das Remis gegen Serbien erkämpft. Die Ausgangslage vor der zweiten Hauptrundenpartie heute ab 18.20 Uhr gegen den WM-Zweiten Dänemark ist mit 5:1 Punkten und der Tabellenführung glänzend. Dennoch will im deutschen Lager mit Ausnahme des Präsidenten niemand über Halbfinals oder Medaillen sprechen. "Wir haben nicht gespielt wie ein Halbfinalist. Von daher sehe ich uns da nicht. Unser Ziel bleibt nach wie vor ein Olympia-Qualifikationsturnier. Wenn wir das erreicht haben, gucken wir uns die Tabelle mal in aller Ruhe an. Und dann werden wir neue Ziele formulieren", beteuerte Abwehrchef Oliver Roggisch. Auch der Bundestrainer sagt: "Unser Ziel rückt näher. Davon rücken wir nicht ab. Und es ist kein Spruch: Das nächste Spiel ist das schwerste."

Verschlungene Pfade nach London

Apropos Ziel: Wie kommen Deutschlands Handballer eigentlich zu den Olympischen Spielen nach London? Im Grunde ist die Sache ganz einfach: Sie werden Europameister - und schon sind sie direkt qualifiziert. Und hieße der Gegner im Finale Frankreich, würde auch Platz zwei reichen, da die Franzosen als Weltmeister ihr Olympiaticket in der Tasche haben. Problem ist nur, dass die in der Hauptrundengruppe II zurzeit auf dem letzten Tabellenplatz stehen.

Aber auch wenn die Deutschen die EM nicht gewinnen, besteht die Hoffnung, eines der drei Qualifikationsturniere Anfang April zu erreichen. Zwei Plätze für diese Turniere werden bei der EM in Serbien vergeben. Also ist es das Ziel der DHB-Auswahl, zu den beiden bestplatzierten Teams zu gehören, die sich noch nicht auf einem anderen Weg qualifiziert haben. Die Konkurrenten sind Polen, Serbien, Mazedonien und Tschechien. Nur eine dieser Mannschaften darf im Endklassement vor der DHB-Auswahl stehen.

Insgesamt zwölf Mannschaften nehmen am olympischen Handballturnier teil, sieben Plätze sind noch zu vergeben. Bereits qualifiziert sind: Gastgeber Großbritannien, Weltmeister Frankreich und die Sieger der anderen Kontinentalmeisterschaften, Argentinien (Amerikameister), Südkorea (Asienmeister) und Tunesien (Afrikameister). Hinzu kommt der Europameister. Die weiteren sechs Plätze werden bei den drei Qualifikationsturnieren vergeben, bei denen jeweils vier Teams um zwei Olympiaplätze spielen.

Quelle: ntv.de, sgi/dpa

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