Nun ist es amtlich: Giovane Elber wird den FC Bayern München verlassen. "Ich gehe weg", sagte der brasilianische Stürmer in München. Er sei seit zehn Tagen mit den französischen Clubs AS Monaco und Olympique Lyon im Gespräch.

Kurz zuvor hatte Bayern-Manager Uli Hoeneß den zeitlichen Rahmen bereits abgesteckt: "Spätestens bis Donnerstag" sollte geklärt sein, ob der Torschützenkönig der vorigen Bundesliga-Saison den Deutschen Meister nach über sechs Jahren verlässt. Nun kam Elber den Offiziellen des Deutschen Meisters zuvor. Nach dem Kauf des Niederländers Roy Maakay hat Elber beim FC Bayern jegliche Lobby verloren.

Elber war 1997 vom VfB Stuttgart zum FC Bayern gewechselt. In 169 Bundesligaspielen erzielte er 92 Tore für die Münchner. In seinen sechs Bayern-Jahren wurde der 31-Jährige viermal Deutscher Meister, viermal Pokalsieger, Champions-League- und Weltpokalgewinner. In der vergangenen Saison erfüllte sich Elber als Torschützenkönig der Bundesliga zudem einen weiteren Traum.

Bleibt die Frage offen, wohin Elber wechseln wird: Zum AS Monaco oder zu Olympique Lyon? Elber erklärte bereits, Priorität habe Monaco.

"L'Equipe" titelt "Elber zu Lyon"

Derweil wurde aus Frankreich gemeldet, dass Meister Olympique Lyon der neue Elber-Club sei. "Elber nach Lyon", titelte die Sportzeitung "L'Equipe". Demnach soll Olympique-Präsident Jean-Michel Aulas auf dem Weg nach München sein, um den Transfer perfekt zu machen. Als Ablösesumme nennt das Blatt 4,5 Millionen Euro. Lyon soll dem Brasilianer einen Dreijahres-Vertrag und ein Monatsgehalt von 180.000 bis 200.000 Euro bieten.

Hoeneß mit klaren Worten

Uli Hoeneß hatte schon zu Wochenbeginn klar gemacht: "Es wäre eine Geisteskrankheit, Elber zu behalten." Gleichzeitig widersprach der Bayern-Manager dem in der Öffentlichkeit entstandenen Eindruck, der FCB wolle einen verdienten Spieler abschieben. "Nein, es gibt keinerlei Ressentiments. Giovane hat enorme Verdienste um den FC Bayern, er ist ein Spieler mit einer positiven Ausstrahlung. Das werden wir ihm nie vergessen."

Nur Kahn stand noch auf Elbers Seite

Lediglich Bayern-Kapitän Oliver Kahn warnte im "Sport-Bild "-Interview davor, den seit 1997 bei Bayern engagierten Elber ziehen zu lassen. Der Nationaltorhüter glaubt, man könne nie genug gute Spieler haben, und verwies auf die Verletzungsanfälligkeit anderer Stürmer. "Ich würde mir ganz genau überlegen, einen Spieler wie Elber abzugeben." Aber, damit stand Kahn allein auf weiter Flur.