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Tour de Suisse weiter geschockt Immer mehr Teams steigen nach Unfall-Tod von Gino Mäder aus

Im Fahrerfeld herrschte nach der Todesnachricht unendliche Trauer.  Das Team Bahrain-Victorius (l.) verließ die Tour.

Im Fahrerfeld herrschte nach der Todesnachricht unendliche Trauer. Das Team Bahrain-Victorius (l.) verließ die Tour.

(Foto: picture alliance / Roth)

Nach dem Tod des Schweizer Profis Gino Mäder herrscht große Trauer im Radsport. Drei Teams verlassen die Tour de Suisse vor Beginn der vorletzten Etappe. Die Show geht trotzdem weiter. Schweizer Medien würdigen Mäder - auch für sein Engagement abseits des Sports.

Nach dem Unfall-Tod von Gino Mäder hat der Schweizer Radrennstall Tudor Pro Cycling seine Teilnahme an der Tour de Suisse abgebrochen. Vor dem Start der siebten Etappe am heutigen Samstag von Tübach nach Weinfelden erklärte der Rennstall der Radlegende Fabian Cancellara seinen Rückzug "nach sorgfältigen Überlegungen und Gesprächen sowohl mit den Fahrern als auch mit den Betreuern".

Via Twitter erklärte das Team, für den der Deutsche Mika Heming bei der Schweiz-Rundfahrt nicht im Einsatz war, zudem: "Unter diesen schwierigen Umständen ist das für uns der menschliche Weg, die Gefühle unserer Fahrer zu respektieren und Gino Respekt zu zollen."

Auch das belgische Team Intermarché-Circus-Wanty brach die Tour ab. "Nach dem tragischen Unfall von Gino Mäder und nach Gesprächen mit unseren Fahrern und unseren Mitarbeitern hat das Team Intermarché-Circus-Wanty beschlossen, die Tour de Suisse zu verlassen. Unsere Priorität gilt dem Wohlergehen unserer Fahrer", teilte der Rennstall über Twitter mit.

Mäder war am Freitag gestorben. Tags zuvor war der Schweizer bei einem Unfall auf einer Abfahrt wenige Kilometer vor dem Ziel schwer verletzt worden. Er hatte nach einem Sturz in eine Schlucht reanimiert werden müssen. Die Etappe am Freitag war gestrichen worden, stattdessen erinnerten die Radprofis bei einer Gedenkfahrt an Mäder. Die Rundfahrt wurde aber in Absprache mit Mäders Familie sowie den Teams und Fahrern fortgesetzt. Mäders Team Bahrain-Victorious stieg wie angekündigt aus dem Rennen aus.

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Unterdessen trauerte auch die Schweizer Medienlandschaft um den tragisch aus dem Leben gerissenen 26-Jährigen. "Mäder nahm in Kauf, dass er manchmal als Rad-Sportromantiker belächelt wurde. Er engagierte sich fürs Klima, obwohl er als Weltenbummler einen riesigen ökologischen Fußabdruck nicht verhindern konnte. Er stand zu seinem Wort, er stand zu den Widersprüchen, er wollte etwas verändern", schrieb die Nachrichtenagentur Keystone-SDA in einem bewegenden Nachruf.

"Die ganze Dramatik des Zufalls wird erst im Sport sichtbar. Deshalb ist er die Seele des Sports. Aber der Zufall ist ein grausamer Gott. Das zeigt die Tragödie um Gino Mäder", ergänzte die "Aargauer Zeitung".

Quelle: ntv.de, sue/dpa

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