Zu lange gegen Impfung gewehrt Impfskeptischer Olympiasieger stirbt an Corona
25.01.2022, 07:43 Uhr
Csollany bejubelt seinen Erfolg bei den Olympischen Spielen 2000.
(Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)
Der ungarische Olympiasieger Szilveszter Csollany wehrt sich lange gegen die Corona-Impfung. Als er seinen Job zu verlieren droht, lässt er sich dennoch impfen. Kurz darauf infiziert er sich, der Schutz ist noch nicht aufgebaut. Jetzt ist er mit nur 51 Jahren verstorben.
Der impfkritische ungarische Turner und Olympia-Gewinner Szilveszter Csollany ist nach einer Erkrankung mit Covid-19 gestorben. Wie die örtlichen Behörden am Montag mitteilten, verstarb der Sportler im Alter von 51 Jahren. Er hatte sich im Dezember mit dem Coronavirus infiziert und musste im Krankenhaus künstlich beatmet werden.
Laut einem Bericht der Zeitung "Blikk" von Anfang Januar hatte der Turner auf seiner Facebook-Seite mehrere Beiträge gegen die Corona-Impfungen veröffentlicht. Auch auf Instagram verhöhnte er Ende September noch die Corona-Impfung. Dort postete er ein Bild einer Wodka-Flasche und schrieb dazu, dass er sich nun "geimpft" habe und nicht wochenlang auf die Zweitimpfung habe warten müssen. Es blieb sein letztes Posting auf dieser Plattform.
Csollany habe sich letztendlich dennoch impfen lassen, um weiter als Trainer arbeiten zu können, berichtete die Zeitung "Blikk" im Januar. Die Impfung war demnach aber erst kurz vor der Infektion erfolgt, wodurch sein Körper offenbar nicht genügend Antikörper bilden konnte.
Präsident Orban trauert
Ungarns Ministerpräsident Viktor Orbán würdigte den Turner mit einem Schwarz-Weiß-Bild bei Facebook. "Leb wohl, Champion", lautete die Bildunterschrift. Csollanys Kollege, der Sportler Zoltan Magyar beklagte "einen großen Verlust in so jungen Jahren". Das ungarische Olympische Komitee reagierte "mit tiefer Trauer" auf den Tod des ehemaligen Spitzensportlers.
Csollany hatte 1996 in Atlanta olympisches Silber an den Ringen gewonnen. 1998 wurde er Europameister und wiederum zwei Jahre später gelang ihm bei den Olympischen Spielen 2000 in Sydney der Gewinn der Goldmedaille. 2002 holte er bei der Weltmeisterschaft in Ungarn ebenfalls Gold. Csollany wurde in den Jahren 2000 und 2002 zu Ungarns Sportler des Jahres gewählt. Er arbeitete zuletzt als Trainer in Österreich und Island.
Quelle: ntv.de, sue/AFP