Bitteres Eigentor "In London platzt der Knoten"
26.02.2004, 13:12 UhrDie Lage scheint aussichtslos - doch unmittelbar nach der bitteren Pleite gegen die Fußball-Millionäre vom FC Chelsea beschworen Stuttgarts Youngster das "Wunder von London" und bekamen dabei mentale Hilfe von Rudi Völler.
"Die Jungs haben gezeigt, zu was sie in der Champions League fähig sind. Natürlich stehen sie vor einer hohen Hürde, aber sie können es noch packen", sagte der DFB-Teamchef nach dem 0:1 (0:1) des VfB als Gast im Gottlieb-Daimler-Stadion und sprach dem deutschen Vizemeister für das Achtelfinal-Rückspiel am 9. März in England Mut zu.
Geknickt, nicht gebrochen
Trotz der unglücklichen Niederlage durch ein Eigentor des Portugiesen Fernando Meira (12.) hat der VfB den Glauben an den Viertelfinal-Einzug nicht verloren und versprach den "Blues" bereits in der Kabine für das Duell in 14 Tagen ihr blaues Wunder.
"Fernando macht zwei Tore und wir kommen weiter", sagte Stürmer Imre Szabics trotzig. Der beinahe beschäftigungslose Torhüter Timo Hildebrand erklärte überzeugt: "In London wird der Knoten platzen. Wir holen das Eisen noch aus dem Feuer."
Wir greifen an
Auch Teammanager Felix Magath wollte nach seiner ersten Heimniederlage mit dem VfB im Europacup von einer Vorentscheidung noch nichts wissen. "Wir waren mindestens ebenbürtig, auch wenn wir nach dem Gegentor unsere Linie verloren haben. Chelsea hat zuhause schon Probleme offenbart. Deshalb haben wir uns noch lange nicht aufgegeben und werden in London voll angreifen", sagte Magath.
Der 50-Jährige nahm Pechvogel Meira ausdrücklich in Schutz: "Es gibt keinen Vorwurf an Fernando. Er hat versucht zu klären, sonst wäre Hernan Crespo hinter ihm einschussbereit gewesen." Meira, der in der Innenverteidigung den Vorzug vor Neuzugang Boris Zivkovic erhalten hatte, zog nach Spielende hingegen schuldbewusst und ohne Kommentar davon.
Schwachpunkte nachbessern
Im Rückspiel an der Stamford Bridge müssen aber vor allem Nationalspieler Kevin Kuranyi und Sturmpartner Szabics ihre Formschwäche überwinden, um dem VfB doch noch die Revanche für die Endspiel-Niederlage im Europacup der Pokalsieger zu ermöglichen. Kuranyi und Szabics wirkten gegen die keineswegs überzeugende Startruppe des russischen Öl-Milliardärs Roman Abramowitsch platt. Spielmacher Aliaksandr Hleb verzettelte sich immer wieder in Einzelaktionen.
Quelle: ntv.de