Sport

"Keine Zeit verplempern" Interview mit Ralf Rangnick

1899 Hoffenheim hat mit Trainer Ralf Rangnick den Durchmarsch von der Regionalliga in die Bundesliga geschafft und damit sein Fußball-Märchen früher als geplant verwirklicht. Der Verein aus dem mit 3.300 Einwohnern kleinsten Dorf, das je mit einer Mannschaft aus der höchsten Spielklasse antrat, sicherte sich durch ein 5:0 über SpVgg Greuther Fürth den zweiten Tabellenplatz der 2. Bundesliga.


Sie sind bereits mit dem SSV Ulm und Hannover 96 aufgestiegen. Was bedeutet der Bundesliga-Aufstieg mit Hoffenheim für Sie?
Rangnick: "Das kann man mit gar nichts vergleichen. Ich persönlich stufe diesen Aufstieg am höchsten ein. Als wir hier angefangen haben vor zwei Jahren, hatten wir gute Rahmenbedingungen, aber es war nichts da. Irgendwelche Schlaumeier, die Vergleiche mit Red Bull Salzburg oder mit Chelsea anführen, die haben es einfach nicht geschnallt, dass wir in der dritten Liga angefangen haben. Ich selbst wollte keine Zeit in einer Liga verplempern, wenn es nicht nötig ist. Das war nicht überheblich gemeint. Es ist doch klar, dass ich den Schritt in die Regionalliga nicht mache, um erst in fünf oder sechs Jahren wieder oben zu sein. Und es gab einige, die uns den Erfolg nicht gegönnt haben, das macht es umso wertvoller."
Was ist Ihr Erfolgsgeheimnis?
Rangnick: "Uns ist es gelungen, aus immer wieder neuen Spielern eine extrem gute Einheit zu formen. Erfolg basiert auf verschiedenen Dingen. Erfolg ist nicht planbar, aber ich denke, dass Leistung planbar ist. Ohne den ganzen Stab an Mitarbeitern, die medizinische Abteilung, ohne Manager Jan Schindelmeiser wären wir nicht da oben."

Wie schätzen Sie die Perspektive des Vereins in der Bundesliga ein?

Rangnick: "Wir müssen uns in der neuen Liga erst mal wieder zurechtfinden und uns etablieren. Ich glaube, dass es in den Spielen für uns nicht unbedingt viel schwerer wird. Technisch starke Spieler haben eher die Möglichkeit, ein Spiel aufzuziehen. Aber wir haben nicht so viele Spieler, die schon mal in der ersten Liga gespielt haben, und es ist noch einmal eine andere Nummer. Für uns kann es nur darum gehen, dass wir uns von den Abstiegsrängen fernhalten. Wir haben jetzt drei Monate Zeit, um bundesligatauglich zu werden."

Quelle: ntv.de

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