Grönefeld holt Doppel-Titel Jankovic gewinnt in Stuttgart
05.10.2008, 17:23 UhrDie neue Tennis-Königin Jelena Jankovic hat ihren Sprung auf den Thron mit ihrem ersten Sieg beim hochklassig besetzten WTA-Turnier in Stuttgart gekrönt. Die neue Nummer eins schlug im Finale die Russin Nadia Petrowa locker und leicht 6:4, 6:3. Die Serbin bewies mit ihrem zweiten Erfolg innerhalb von nur acht Tagen ihre Qualität als derzeit konstanteste Spielerin auf der Tour.
"Ich bin sehr glücklich. Alles ist perfekt", sagte Jankovic. Die 23-Jährige löst an diesem Montag die beim Porsche Grand Prix überraschend im Auftaktmatch gescheiterte Serena Williams (USA) an der Weltranglisten-Spitze ab.
Grönefeld holt Doppel-Titel
Anna-Lena Grönefeld hat ihre rasante Rückkehr mit dem ersten Sieg im Doppel nach einer rund neunmonatigen Turnierpause eindrucksvoll fortgesetzt. Die 23 Jahre alte Nordhornerin trug mit ihren kraftvollen, platzierten Schlägen an der Seite der Schweizerin Patty Schnyder wesentlich zum ebenso überraschenden wie ungefährdeten 6:2, 6:4-Erfolg gegen die top-gesetzte Paarung Kveta Peschke/Rennae Stubbs (Tschechien/Australien) bei.
"Dieser Sieg bedeutet mir sehr viel. Ich habe sehr viel Spaß gehabt", sagte Grönefeld strahlend. Im Einzel der mit 650.000 Dollar dotierten Hartplatz-Veranstaltung war die Weltranglisten-84. in der ersten Runde an Wimbledon-Siegerin Venus Williams aus den USA gescheitert.
Die wegen einer Zehenverletzung gehandicapte Jankovic verwandelte in Stuttgart nach nur 73 Minuten ihren ersten Matchball. Danach ballte sie die Faust, hüpfte auf dem Platz herum und winkte ins Publikum. "Wenn man seinen Job macht und dabei glücklich ist, dann ist man auch erfolgreich. Ich spüre, dass ich immer besser werde", sagte die neue Branchenführerin.
Mit angezogener Handbremse
Nach der Siegerehrung drehte die Serbin mit ihrem gerade gewonnenen Sportwagen eine Ehrenrunde. Dabei wirkte sie stärker gefordert als in dem relativ einseitigen Match: Erst suchte die nervöse Jankovic das Zündschloss, dann zuckelte sie mit angezogener Handbremse los.
Ohne volles Tempo gehen zu müssen, hatte Jankovic zuvor das Finale in der mit 4480 Zuschauern ausverkauften Porsche-Arena gemeistert. Mit einem Break gleich zum Auftakt schaffte sie die Grundlage zum ersten Satzgewinn. Im zweiten Durchgang nahm sie der viele leichte Fehler machenden Power-Frau Petrowa dreimal den Aufschlag ab und verschmerzte dadurch problemlos einen eigenen Serviceverlust.
Jankovic konnte nur mit einer Spritze wegen eines abgebrochenen Zehennagels spielen. "So habe ich nichts gespürt, aber wenn die Wirkung vorbei ist, ist es sehr schmerzhaft", sagte sie. Vielleicht blieb auch wegen dieses Handicaps das Niveau unter dem hochklassigen Halbfinale zwischen Jankovic und Venus Williams. Gegen die Wimbledon-Siegerin aus den USA hatte sich die neue Weltranglisten-Erste am Samstag mit 6:7 (8:10), 7:5, 6:2 durchgesetzt.
"Ich habe alles probiert, um jeden Punkt gekämpft. Aber ich habe wohl zu viel gewollt und dann zu viele Fehler gemacht", sagte Petrowa. Die ungesetzte Weltranglisten-18. verpasste ihren zweiten Sieg nach 2006 in Stuttgart. Die 26 Jahre alte Außenseiterin war durch einen 6:4, 6:4-Halbfinalsieg gegen die ebenfalls ungesetzte Weißrussin Victoria Asarenka ins Endspiel vorgestoßen.
Quelle: ntv.de, Von Kristina Puck, dpa