Deutsche Handballer bei der WM Jansen muss zu Hause bleiben
11.01.2011, 15:39 UhrTorsten Jansen gilt als die Zuverlässigkeit in Person. Zum Handball-Wintermärchen 2007 in Deutschland steuerte er allein im WM-Endspiel gegen Polen acht Tore bei. Nach 178 Einsätzen und 503 Toren nun der Schock: Er darf nicht mit zur Weltmeisterschaft nach Schweden.

"Bei den vielen Verdiensten, die sich Toto im Nationaltrikot erworben hat, war das eine der schwierigsten Entscheidungen, seit ich Bundestrainer bin. " Sagt Bundestrainer Heiner Brand.
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Ohne Weltmeister Torsten Jansen vom HSV Hamburg fahren die deutschen Handballer zur WM nach Schweden. Bundestrainer Heiner Brand gab einen 17 Spieler umfassenden Kader bekannt, aus dem vor der Auftaktpartie am Freitag gegen Ägypten noch ein Spieler gestrichen werden muss. Neben der Kreisläuferposition, zu der auch Abwehrchef Oliver Roggisch zu zählen ist, sind auch der linke Rückraum und der Torhüterposten dreifach besetzt. Während des Turniers dürfen noch zwei Spieler des Aufgebotes ausgetauscht werden.
Brand entschied sich auf Linksaußen für Uwe Gensheimer von den Rhein-Neckar Löwen als derzeitiger Nummer eins auf dieser Position und Dominik Klein, dem Champions-League-Sieger vom THW Kiel - und damit gegen Jansen. Am Sonntagabend telefonierte der Coach mit dem Hamburger und teilte ihm mit, dass er für Schweden auf die beiden jüngeren Spieler setzt. "Bei den vielen Verdiensten, die sich Toto im Nationaltrikot erworben hat, war das eine der schwierigsten Entscheidungen, seit ich Bundestrainer bin", sagte Brand. "Natürlich war er enttäuscht. Das kann ich bei einem so ehrgeizigen Sportler gut nachvollziehen. Aber ich muss nicht, wie aus Hamburg gefordert, nach einer eleganten Lösung suchen, sondern nach der, die mir für die Mannschaft und den Verband am besten erscheint."
Bei den Länderspielen auf Island am vergangenen Wochenende hatte der Bundestrainer neue Varianten in der Abwehr getestet, bei denen Klein und Gensheimer die linke Halbposition offensiver gestalten. "Das ist neben unserer 6:0-Stammformation und der 5:1-Variante, wo ich die beiden als Vorgezogene benötige, eine weitere Option für Schweden", sagte Brand.
Quelle: ntv.de, dpa