3. Fußball-Bundesliga Jena feuert Trainer Bürger
14.09.2008, 17:17 UhrFußball-Drittligist FC Carl Zeiss Jena hat angesichts der sportlichen Talfahrt die Reißleine gezogen und Trainer Henning Bürger mit sofortiger Wirkung suspendiert. "Das Trainergespann ist mit sofortiger Wirkung beurlaubt", verkündete Geschäftsführer Andreas Wiese nach dem 0:6-Debakel gegen den VfB Stuttgart II. Bürger, dessen Team mit nur fünf Punkten auf den 18. Platz abrutschte, hatte Jena am 22. Dezember 2007 als Vorletzter der 2. Liga übernommen und den Klassenverbleib verpasst. Die Nachfolger für Bürger und seinen Assistenten Thomas Matheja sollen in der kommenden Woche präsentiert werden.
Emden derzeit nicht zu schlagen
Unterdessen beherrscht Kickers Emden das Liga-Geschehen. Der vermeintliche Underdog aus dem Norden bezwang Werder Bremen II mit 1:0 und ließ mit dem fünften Saisonsieg alle hoch gehandelten Aufstiegsanwärter hinter sich. Darunter sind auch alle Zweitliga-Absteiger, von denen der FC Erzgebirge Aue durch seinen ersten Auswärtssieg nach mehr als einem Jahr neue Hoffnung auf den Klassenverbleib schöpfte. Den Anschluss an das ungeschlagene Spitzenduo Emden und FC Bayern München II hat der 1. FC Union Berlin durch einen 1:0-Sieg bei Dynamo Dresden geschafft. Auf den dritten Platz verbesserte sich der SC Paderborn, der den FC Rot-Weiß Erfurt mit 2:0 bezwang.
Im Keller-Duell gewann Aue bei Schlusslicht Stuttgarter Kickers mit 2:1 und feierte damit sowohl den ersten Saisonsieg als auch den ersten Auswärtssieg seit dem 1:0 beim SC Paderborn am 2. September 2007. Ausgerechnet der von den Fans bereits als "Chancen-Tod" verspottete Kenny Schmidt köpfte eine Minute vor Spielende das entscheidende Tor für den Vorletzten. "Kenny hatte mir nach einer Privataudienz versprochen, dass er das Tor macht. Und er hat Wort gehalten", sagte Team-Manager Heiko Weber zufrieden und mit einem Schmunzeln. "So haben wir den ersten Schritt aus dem Keller heraus getan."
Schonfrist für Minkwitz
Dagegen muss sein Freund Stefan Minkwitz als Trainer der Stuttgarter nach der fünften Niederlage um seinen Job bangen. "Ob man mich hier weiter arbeiten lässt, liegt nicht an mir. Das entscheiden andere Leute", sagte er. Er erhielt vom Präsidium aber eine Schonfrist. Minkwitz werde auch beim Gastspiel in Erfurt auf der Bank des Tabellenletzten sitzen, teilte der Verein mit.
Ungerecht behandelt fühlte sich Dynamo-Trainer Ruud Kaiser. "Der Schiedsrichter hat uns das Spiel kaputt gemacht. Mit zehn gegen elf ist es immer schwierig", wütete Kaiser. Jungnickel hatte in der 62. Minute wegen wiederholten Foulspiels die Gelb-Rote Karte gesehen. Sein Kontrahent Uwe Neuhaus meinte: "Wir sind glücklich in Führung gegangen. Die erste Halbzeit war unsere schlechteste in dieser Saison."
Hochstimmung in Unterhaching
Ausgelassen war die Stimmung in Unterhaching nach einem 2:0-Erfolg gegen den SV Sandhausen. Trotz Torchancen am Fließband stellten Anton Fink und Tobias Schweinsteiger mit ihren Treffern erst im letzten Spieldrittel den Erfolg sicher. Zuvor waren die Unterhachinger immer wieder vor dem SV-Tor an eigenen Unzulänglichkeiten gescheitert. "Ich bin mit der besten Saisonleistung belohnt worden", sagte Trainer Ralph Hasenhüttl.
Quelle: ntv.de