Konfrontation der Verbände Johansson gegen Blatter
20.04.2002, 16:59 UhrLennart Johansson, Präsident der Europäischen Fußball-Union, geht weiter auf Konfrontationskurs zu Sepp Blatter, Präsident des Weltverbandes Fifa.
Johansson lehnt es ab, sich im Rahmen eines Krisen-Ausschusses mit dem Fifa-Chef zu treffen. Der Stockholmer Tageszeitung Dagens Nyheter sagte Johansson: „Die Finanzfragen können nicht durch eine Krisen-Kommission behandelt werden, sondern gehören vor das Exekutiv-Komitee der Fifa."
In diesem Gremium ist Johansson Mitglied. Der Schwede verlangt vor einem Treffen eine korrekte Untersuchung der Finanzsituation der Fifa.
Blatter hatte am 12. April einen Untersuchungsausschuss zur Finanzsituation im Alleingang suspendiert.
Dieses Gremium war gegen den Willen des Fifa-Präsidenten vom Exekutiv-Komitee eingesetzt worden. Sein Mandat gilt bis zum 30. April.
Am 3. Mai findet die nächste außerordentliche Sitzung der Fifa-Exekutive statt. Ob dann über die Finanzsituation der Fifa debattiert wird, ist nach der Unterbrechung der Arbeit des Untersuchungsausschusses zweifelhaft. Insider gehen davon aus, dass die Exekutivmitglieder die Frage erörtern werden, ob Blatter überhaupt das Recht hatte, einen von der Exekutive eingesetzten Untersuchungsausschuss wegen angeblichen Vertrauensbruchs zu suspendieren.
Fifa-Generalsekretär Michel Zen-Ruffinen hatte in einem Interview vermutet, Blatter habe den Ausschuss auf Eis gelegt, um seine Zeugenaussage zu verhindern.
Dem hat Blatter inzwischen widersprechen lassen. Im Kern geht es um den Vorwurf, die Pleiten von ISL und Kirch hätten der Fifa einen erheblich größeren Schaden zugefügt als jene rund 30 Mio. Euro, die der Fifa-Präsident einräumt.
Quelle: ntv.de