Sprint-Olympiasiegerin Marion Jones wird im Leichtathletik-Jahr 2007 wahrscheinlich kein Rennen bestreiten. Wie ihr Trainer Steve Riddick am Samstag sagte, wird die 31-Jährige die WM-Saison wohl auslassen. "Ich bin fast sicher, dass sie nicht startet", erklärte der Coach eine Woche vor den US-Meisterschaften der Leichtathleten in Indianapolis. Jones ist Titelverteidigerin über 100 Meter, hat aber für die WM-Trials bisher nicht gemeldet. Wenn sie in diesem Jahr wieder laufen würde, meinte Riddick, hätte er es bis zu diesem Zeitpunkt wissen müssen.

Marion Jones hat im Verlauf ihrer spektakulären Karriere und auch im privaten Umfeld immer wieder für Schlagzeilen gesorgt. Mehrfach stand die 10,65-Sekunden-Sprinterin unter Dopingverdacht - handfeste Beweise gab es nie. Als die Kalifornierin Ende Februar dieses Jahres den Karibik-Sprinter Obadele Thompson (Barbados) heiratete, stand ihre Laufbahn in den Sternen. Das Paar lebt derzeit in Austin/Texas.

Im Vorjahr war sie zu zehn Rennen angetreten, ihre bisher letzte Vorstellung hatte Jones am 28. Juli 2006 in London gegeben. Vom Golden-League-Meeting am 18. August in Zürich reiste sie überraschend wieder ab. Die frühere Weltklasse-Sprinterin war bei den US-Meisterschaften am 24. Juni 2006 in Indianapolis zunächst positiv auf EPO getestet, durch eine negative B-Probe jedoch entlastet worden.

Ihre größte Stunde schlug vor sieben Jahren in Sydney. Als erste Leichtathletin überhaupt konnte Marion Jones bei den gleichen Sommerspielen fünf Olympia-Medaillen erkämpfen: Gold über 100, 200 und 4 x 400 Meter; jeweils Bronze über 4 x 100 Meter und im Weitsprung.