Was wird aus Remco Evenepoel? Super-Team im Radsport platzt offenbar wegen Amazon
06.10.2023, 15:20 Uhr
Remco Evenepoel (l.) und Jonas Vingegaard werden in der kommenden Saison nicht in einem Gigantenteam fahren.
(Foto: IMAGO/Sirotti)
Der Zusammenschluss zwischen Jumbo-Visma und Soudal-QuickStep hielt die Radsport-Welt in Atem. Nun ist das Projekt offenbar vom Tisch. Auch, weil Amazon den Verlust von Hauptsponsor Jumbo beim niederländischen Team auffangen könnte. Sportlich bleiben allerdings Fragen offen.
Die geplante Mega-Fusion zwischen den Radsport-Teams Jumbo-Visma und Soudal-QuickStep ist geplatzt. Das berichteten mehrere belgische Medien. Demnach könnte Amazon den Verlust von Hauptsponsor Jumbo bei der niederländischen Mannschaft auffangen. Die Zukunft der belgischen Equipe Soudal-QuickStep ist bis mindestens 2025 gesichert. Demnach hat sich der mächtige Teamchef Patrik Lefevere mit seinem Hauptsponsor auf eine weitere Zusammenarbeit verständigt. Der Verbleib von Zeitfahr-Weltmeister Remco Evenepoel allerdings unklar.
Der Zusammenschluss der beiden Schwergewichte, im Fußball in etwa mit einer Fusion des FC Liverpool mit Manchester City vergleichbar, war das bestimmende Thema der vergangenen beiden Wochen im Radsport. Jumbo hat in diesem Jahr als erstes Team der Geschichte alle drei großen Landesrundfahrten gewonnen. Allerdings hatte der Hauptgeldgeber, eine Supermarktkette, bereits vor Monaten seinen Rückzug spätestens Ende 2024 angekündigt. Soudal galt lange als Klassiker-Team, baute jedoch eine Mannschaft um Jungstar Evenepoel auf, der in Belgier als neuer Eddy Merckx gefeiert wird.
Viele Fahrer bangten im Zuge der Verhandlungen um ihre Zukunft, da in einem Team maximal 30 Profis unter Vertrag stehen dürfen. Zusammen hätten Jumbo und Soudal 50 Fahrer unter Vertrag gehabt. Nahezu der komplette Transfermarkt kam zum Erliegen, weil andere Rennställe die Entwicklung abwarten wollten.
Zumindest eine Personalie ist mittlerweile geklärt. Mit Primoz Roglic verliert Jumbo-Visma einen Kapitän. Der Slowene gewann in diesem Jahr den Giro d'Italia. Er wechselt zum deutschen Team bora-hansgrohe, um dort Chancen auf den Triumph bei der Tour de France zu haben. Bei der Frankreich-Rundfahrt steht der Däne Jonas Vingegaard bei Jumbo als erster Stelle der Klassementsfahrer. Er hat die Tour zweimal nacheinander gewonnen. Um seine eigenen Ziele zu verfolgen, wechselt Roglic nun das Team.
Quelle: ntv.de, tno/dpa