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Roglic soll die Tour gewinnen Deutsches Rad-Team verpflichtet absoluten Superstar

Jumbo-Visma hat den Radsport 2023 dominiert: Roglic (rechts) gewann den Giro d'Italia, Kuss (Mitte) die Vuelta a Espana, Vingegaard die Tour de France.

Jumbo-Visma hat den Radsport 2023 dominiert: Roglic (rechts) gewann den Giro d'Italia, Kuss (Mitte) die Vuelta a Espana, Vingegaard die Tour de France.

(Foto: picture alliance / Roth)

Den Giro d'Italia gewonnen, bei der Vuelta dominiert - nur der Triumph bei der Tour de France fehlt Primoz Roglic noch. Um diesen Traum zu verwirklichen, wechselt der Rad-Superstar nach Deutschland. Zum Team Bora-hansgrohe. Dessen Chef spricht auch das finanzielle Risiko der Verpflichtung an.

Der deutsche Top-Rennstall Bora-hansgrohe hat Rad-Star Primoz Roglic verpflichtet und peilt im nächsten Jahr den Sieg bei der Tour de France an. Teamchef Ralph Denk bestätigte den Transfer des 33 Jahre alten Slowenen, der bisher für das Team Jumbo-Visma fuhr und im Mai den Giro d'Italia gewonnen hatte. Mit dem früheren Skispringer kann der Rennstall aus dem bayrischen Raubling 2024 ernsthaft um den Gesamtsieg bei der Tour konkurrieren. Die Strecke wird am 25. Oktober vorgestellt. Über die Vertragslaufzeit machte das Team keine Angaben.

"Das ist ein Meilenstein für Bora-hansgrohe", sagte Denk über einen der spektakulärsten Transfers in der Geschichte des Rennstalls. "Er ist nicht nur sehr professionell, sondern er liebt auch, was er tut. Und diese Verliebtheit wird ihm auch helfen, dass er in relativ hohem Alter Höchstleistungen bringen kann."

Durch die Verpflichtung, durch die das Team seinen Fokus auf dreiwöchige Rundfahrten weiter verstärkt, dürfte sich die Gehaltsstruktur bei Bora-hansgrohe deutlich verändern - Roglic war im vergangenen Jahr einer der bestbezahlten Profis im Radsport. "Wir haben den Deal aus Rücklagen und Eigenkapital finanzieren können. Es war nicht notwendig, dass ein Sponsor erhöht", sagte Denk. Das Festgeldkonto sei aber nun arg geschmolzen.

Bei Jumbo wurde Roglic zurückgestuft

Ende September hatte Roglic seinen Abgang von Jumbo-Visma verkündet, wo er an der Seite von Tour-de-France-Sieger Jonas Vingegaard aus Dänemark und weiteren Topstars wie dem Belgier Wout van Aert und Vuelta-Gewinner Sepp Kuss gefahren war. "Man hat in den diesjährigen großen Rundfahrten gesehen, dass uns ein Stück weit etwas fehlt", sagte Denk: "Primoz kann diese Lücke schließen. Wir können ihm eine tolle Mannschaft zusammenstellen." Weitere Fahrer bringt Roglic nicht mit. Allerdings bahnt sich eine Einigung mit dessen Trainer Marc Lamberts an.

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Der ehemalige Skispringer Roglic ist einer der erfolgreichsten Radprofis der vergangenen zehn Jahre. Er gewann dreimal in Folge die Spanien-Rundfahrt (2019 bis 2021) sowie den Giro d'Italia in diesem Jahr, zudem ist er Olympiasieger im Einzelzeitfahren. Hinzu kommen Erfolge beim Klassiker Lüttich-Bastogne-Lüttich 2020 und bei Paris-Nizza 2022. Er ist neben Vingegaard und seinem Landsmann Tadej Pogacar der aktuell beste Rundfahrer der Welt. Sein großes Ziel ist der Gewinn der Tour de France, das er im Jahr 2020 nur knapp verpasste, als ihm Pogacar auf der vorletzten Etappe noch das Gelbe Trikot entriss.

In seinem Team Jumbo-Visma war Roglic zuletzt in der Rangordnung hinter Jonas Vingegaard zurückgefallen, der in diesem Jahr schon zum zweiten Mal die Tour gewann. Als er sich bei der spanischen Vuelta der Teamorder beugen und den US-Amerikaner Sepp Kuss gewinnen lassen musste, stieg die Unzufriedenheit des Routiniers. "Er war in der Konstellation bei Jumbo nicht mehr glücklich", sagte Denk. Bei Bora hat er in Jai Hindley, Dani Martinez, Alexander Wlassow und Emanuel Buchmann erstklassige Helfer in den Bergen.

Quelle: ntv.de, tsi/dpa/sid

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