"Kein Bohlen des Sports" Kahn fühlt sich befreit
27.12.2002, 14:44 UhrFür Oliver Kahn hat die sportliche Krise im Anschluss an die Fußball-WM auch ihr Gutes gehabt. Fehler zu machen könne etwas "sehr Befreiendes" haben, sagte der Torwart dem Hamburger Magazin "stern".
Auch der Medienrummel um seine Person macht dem Torhüter nach eigenen Angaben nicht mehr zu schaffen. "Irgendwann in diesem Mediensturm beschloss ich: Jetzt reicht es mir", erzählte er. "Ich bin weder Boris Becker, noch bin ich der Dieter Bohlen des Sports." Er habe beschlossen, sich nicht mehr um die Berichterstattung zu kümmern, sagte Kahn weiter.
Der von der Fifa zum weltbesten Spieler gekürte Kahn erlebte nach der letzten Fußball-WM mit seinem Verein FC Bayern München mehrere Misserfolge, wie etwa das Ausscheiden aus den internationalen Wettbewerben. Bei der WM hatte er einen Torschuss im Finale gegen Brasilien (0:2) nicht halten können, wodurch Deutschland Vize-Weltmeister wurde. Allgemein war aber anerkannt worden, dass das deutsche Team nur wegen der Leistung Kahns überhaupt bis ins Finale vorgedrungen war.
Kahn bezeichnete die vergangene Zeit als die "schwierigste Phase" seiner Karriere. "Der Kopf wollte nicht mehr. Das hatte ich noch nie erlebt", sagte er. Seiner Meinung nach hatte er nicht genug Zeit, sich von der WM zu erholen: "Ich kam mir vor wie ein Stück Holz, das Du in den Ofen wirfst und verheizt."
Quelle: ntv.de