Sport

Ziege denkt an Rücktritt Kahn trotzt und macht weiter

Oliver Kahn enttäuscht am Pfosten sitzend. So endete der Auftritt des Torhüters der deutschen Fußball-Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft in Japan und Südkorea nach dem verlorenen Finale gegen die „Selecao“. Dass mit dem entscheidenden Abpraller, der zum brasilianischen Führungstreffer durch Ronaldo führte, Kahns Karriere einen Bruch erfahren würde, darf bereits jetzt als Legende gelten.

Der weltbester Torhüter war vor dem Abflug in Richtung Deutschland schon wieder ganz der Alte: „Haben Sie mich schon einmal erlebt, dass ich aufgegeben habe, bevor ich etwas erreicht habe?", fragte der Kapitän der DFB-Elf und gab die Antwort selbst: „Ich ziehe das Ding jetzt durch." Damit ist klar: Der deutsche Ausnahmetorwart will bei der WM 2006 im eigenen Land seine zweite Chance nutzen.

„Wenn wir Weltmeister geworden wären, dann hätte ich wahrscheinlich in aller Ruhe überlegt, wie es mit mir in der Nationalmannschaft weitergeht", offenbarte der deutsche

Unglücksrabe. Der harmlose Schuss von Rivaldo in der 67. Minute, den Kahn normalerweise „mit der Mütze“ gehalten hätte, nur diesmal nicht, wird somit vielleicht noch zum Glücksfall. Kahns Ehrgeiz hat keinen Grund, von seinem hohen Niveau herunter zu kommen.

Mitleid weist der Bayern-Keeper bedingungslos von sich und zieht eine positive Bilanz. „Wir haben bei dieser WM etwas geschafft, womit wir selbst nicht rechnen konnten. Zudem habe ich in meiner Zeit bei der Nationalmannschaft noch nie eine solch gute Stimmung und einen so ausgeprägten Teamgeist erlebt. Es hat in den acht Wochen innerhalb der Mannschaft keine Probleme gegeben. Das ist einmalig."

Ziege denkt an Rückzug

Dagegen denkt Christian Ziege laut über seinen Rückzug aus der DFB-Elf nach. „Ich muss mir jetzt gemeinsam mit meiner Familie Gedanken machen. Ich werde abwarten, wie die Kritik an meiner Person und der deutschen Mannschaft ausfällt", sagte Ziege am Rande des WM-Banketts des DFB-Teams. Er wolle in Ruhe eine Entscheidung treffen.

Der 30 Jahre alte Linksfuß von Tottenham Hotspur hatte zuvor erklärt, dass er gerne die Schallmauer von 100 Spielen im DFB-Trikot erreichen würde. Sein Kurzeinsatz im Finale, in dem er in den letzten sechs Minuten für Marco Bode spielte, war Zieges 71. Länderspiel. Damit war der frühere Münchner der erfahrenste deutsche Spieler bei der WM in Japan und Südkorea.

Nach schwächeren Leistungen in der Vorrunde und einer Gelb-Sperre im letzten Vorrundenspiel gegen Kamerun hatte Ziege seinen Platz in der Mannschaft an Bode verloren und war in der Öffentlichkeit in die Kritik geraten.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen