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Sorge beim Zehnkampf-Weltmeister Kaul kämpft sich durch Schmerzen zur EM-Norm

Kaul blieb weit hinter seiner Bestleistung zurück, knackte aber den Richtwert für die Europameisterschaft in München.

Kaul blieb weit hinter seiner Bestleistung zurück, knackte aber den Richtwert für die Europameisterschaft in München.

(Foto: IMAGO/Nordphoto)

Der Fuß tut weh, aber Niklas Kaul zieht den Zehnkampf in Götzis durch. Dem Ziel "EM-Norm" ordnet der Weltmeister alles unter, sogar seine Titelverteidigung würde er dafür sausen lassen. Ein Schweizer springt Mehrkampf-Weltrekord, im Siebenkampf gibt es eine niederländische Bestmarke.

EM-Norm abgehakt, erstmals seit zwölf Monaten einen Zehnkampf überstanden - aber schon wieder spielte der Körper nicht richtig mit: Weltmeister Niklas Kaul hat sich beim Mehrkampf-Meeting in Götzis/Österreich mit einem starken vierten Platz zurückgemeldet, musste dabei aber wegen einer Fußverletzung kräftig auf die Zähne beißen. Angeschlagen kämpfte sich der 24 Jahre alte Mainzer an seinem traditionell starken zweiten Tag von Platz elf noch weit nach vorne und übertraf mit 8303 Punkten den Richtwert für die Europameisterschaften in München (15. bis 21. August) um 203 Zähler.

Kaul hatte sich wie schon im Vorjahr bei Olympia in Tokio im Hochsprung verletzt. Damals musste er im folgenden 400-Meter-Rennen aufgeben, diesmal hielt er durch. Für die WM in Eugene/Oregon (15. bis 24. Juli) besitzt Kaul als Titelverteidiger eine Wildcard. In Götzis machte er aber klar, dass ihn die EM mehr reizt. "Eugene ist mir sowas von egal, wenn ich dafür in München im Olympiastadion stehen kann", sagte Kaul bei Leichtathletik.de: "Daher war der Gedanke ans Aufhören nach dem Hochsprung relativ schnell weggeschoben."

Überlegen setzte sich in Götzis Kanadas Olympiasieger Damian Warner mit glänzenden 8797 Punkten vor Lindon Victor (Grenada/8447) und dem Schweizer Simon Ehammer (8377) durch. Kaul (Bestmarke 8691 Punkte) fing mit dem deutlichen Sieg im abschließenden 1500-Meter-Rennen noch Kai Kazmirek ab, der als Fünfter mit 8272 Punkten aber ebenfalls die München-Norm erreichte.

Grimm übertrifft EM-Norm

Europameister Arthur Abele, der nach verletzungsbedingt fast vier Jahren ohne Zehnkampf sein Comeback feierte, blieb am zweiten Tag im Stabhochsprung ohne gültigen Versuch und trat nicht mehr zum abschließenden 1500-Meter-Rennen an. Bei der EM in München hat er als Titelverteidiger Startrecht.

Der Schweizer Ehammer hatte darüber hinaus am ersten Tag mit 8,45 Meter im Weitsprung für ein Sensationsergebnis gesorgt und den "Weltrekord" innerhalb eines Zehnkampfs um gleich 15 Zentimeter verbessert. Damit ist Ehammer nun Weltjahresbester unter den "Spezialisten", bei den jüngsten vier Olympischen Spielen hätte der 22-Jährige mit dieser Weite jeweils Weitsprung-Gold geholt.

Im Siebenkampf der Frauen überzeugte Vanessa Grimm als Dritte mit persönlicher Bestleistung von 6323 Punkten, verfehlte aber die WM-Norm (6420). Allerdings übertraf sie den Richtwert für die EM. Sophie Weißenberg, die das schon Anfang Mai in Ratingen geschafft hatte, musste sich bei kühleren Temperaturen mit 6161 Punkten und Rang neun begnügen. Der Sieg ging an die Niederländerin Anouk Vetter mit 6693 Punkten, zugleich Weltjahresbestleistung und Landesrekord.

Quelle: ntv.de, tsi/sid/dpa

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