Trotz Insolvenz der KirchGruppe Kaution rettet Spielbetrieb
08.04.2002, 12:15 UhrDie Deutsche Fußball-Liga hat als Konsequenz aus dem Insolvenz-Antrag der Kirch-Gruppe für den kommenden Donnerstag eine außerordentliche Mitgliederversammlung einberufen. Dabei sollen die Folgen für die 36 Vereine der Ersten und Zweiten Bundesliga erörtert werden. Wie die Liga am Abend in Frankfurt am Main mitteilte, geht man davon aus, dass die Spiele bis zum Ende der Saison weiter von den Fernsehsendern SAT 1, Premiere und DSF übertragen werden.
Am Nachmittag hatte der neue Geschäftsführer von Kirch-Media, Wolfgang van Betteray, das Konzept für die Auffanglösung für das insolvente Unternehmen vorgestellt. Obwohl Kosten in dreistelliger Millionenhöhe eingespart werden müssten, seien die Übertragungen der Bundesliga-Spiele und der Fußball-WM aber nicht gefährdet, betonte van Betteray.
Trotz des beim Münchner Amtsgericht eingegangenen Insolvenzantrages der KirchGruppe soll der finanzielle Kollaps der Vereine der Fußball-Bundesliga ausbleiben. Für den Fall von Liquiditätsschwierigkeiten haben die Clubs in den vergangenen Jahren rund 40 Millionen Euro als Kaution hinterlegt. Das erklärte der geschäftsführende Vorsitzende der Deutschen Fußball-Liga (DFL), Wilfried Straub.
Damit sind die Vereine vorerst auch dann handlungsfähig, wenn im Mai die fällige 100 Millionen Euro TV-Rate für die Bundesliga von der KrichGruppe nicht gezahlt würde. Wie viel die Clubs zahlten oder jeweils aus dem Fond zurück erhalten würden, orientiert sich laut Straub unter anderem an den Personalkosten der jeweiligen Bundesligisten. "Es ist bis jetzt noch nicht klar, wie ausgeschüttet wird", ergänzte DFL-Sprecher Tom Bender.
Quelle: ntv.de