Irland kontraproduktiv Keane muss nach Hause
23.05.2002, 15:21 UhrDie Fußball-Nationalmannschaft Irlands hat sich im Vorfeld der Weltmeisterschaft in Japan und Südkorea entscheidend selbst geschwächt. Acht Tage vor Beginn schickte der Vorrunden-Gegner des DFB-Teams von Rudi Völler seinen Star Roy Keane nach Unstimmigkeiten nach Hause.
Der Spieler in Diensten von Manchester United warf den Verantwortlichen des irischen Verbandes vor, nicht auf internationalem Niveau zu arbeiten. Zudem hatte es im Vorfeld unterschiedliche Ansichten über die Planung der Reise gegeben.
Die neuerliche Kritik Keanes an der WM-Vorbereitung brachte offenbar das Fass beim irischen Verband zum Überlaufen gebracht. "Der Trainingsplatz ist hart wie Stein. Ich bin keine Primadonna, aber es ist nur eine Frage der Zeit, bis sich jemand verletzt. Und das ist nur die Spitze des Eisbergs, es ist eine Kombination von Dingen. Wir sind nicht gut vorbereitet", lauteten die Vorwürfe von Keane im Trainingslager auf der Pazifikinsel Saipan.
Trainer Mick McCarthy dagegen erhob seinerseits schwere Vorwürfe gegen Keane und verteidigte seine Entscheidung. "Er hatte einen zerstörenden Einfluss. Ich habe das Richtige getan, nicht für mich, sondern für das Team. Wenn er öffentlich solche Kritik übt, kommen wir ins Gerede. Ich konnte das nicht tolerieren und habe ihn nach Hause geschickt", sagte McCarthy.
Irlands Verbandschef Milo Corcoran erklärte: "Das Ganze geht schon seit einer langen Zeit so. Und nachdem der Fall nun gelöst ist, werden wir einen besseren Mannschaftsgeist haben."
Für Keane bedeutet der Abgang zudem das Ende seiner Karriere in der Nationalmannschaft. "Das war's für mich. Meine Entscheidung ist gefallen. Das Leben geht weiter", sagte der 30-Jährige zum Ende seiner Nationalmannschafts-Karriere.
Quelle: ntv.de