"Männerfußball zu dominant" Keine Chance für Fußballerinnen
22.09.2007, 16:53 UhrGero Bisanz sieht für Profi-Fußballerinnen hierzulande schwarz. "Frauenfußball unter professionellen Bedingungen wird sich in Deutschland nicht durchsetzen. Dafür ist der Männerfußball hier viel zu dominant", sagte Bisanz in einem Interview mit der "Augsburger Allgemeinen". Bisanz war von 1982 bis 1996 der erste Bundestrainer der deutschen Frauen-Nationalmannschaft.
Erfolge der deutschen Mannschaft wie derzeit bei der WM in China, würden aber immer für einen Aufschwung sorgen. "Jede Meisterschaft, bei der das deutsche Team eine gute Rolle spielt, bringt den Frauenfußball voran. Danach ist der Run auf die Vereine immer groß", erklärte Bisanz. Der Frauenfußball habe in 25 Jahren der Nationalmannschaft eine große Entwicklung genommen
Damals sei es so gewesen, "dass Frauenfußball eine Art Volksbelustigung war. Bei der Kirmes spielten die Frauen gegen Kinder oder die Stadträte - zum Vergnügen der Männer. Aber mit den Erfolgen der Nationalmannschaft hat sich das Gott sei Dank geändert. Die Qualität der Spiele ist wirklich sehr gut", sagte der 71-Jährige.
Bisanz war überrascht über die guten WM-Vorstellungen von Nordkorea, das erst im Viertelfinale gegen Deutschland ausschied. "Nordkorea ist ein Land, in dem der Männerfußball keine so große Rolle spielt. Das sind gute Bedingungen für den Frauenfußball."
Quelle: ntv.de