Sport

"Scheiße, ey" beim Super-G Keppler kommen die Tränen

Für Stephan Keppler ist der Super-G in Gröden nach weniger als 30 Sekunden gelaufen. Nach dem Zusammenstoß mit einem Tor muss er ohne Schutzbrille weiterfahren, das Rennen endet tränenreich. Gegen den Norweger Aksel Lund Svindal hätte er eh keine Chance gehabt.

Stephan Keppler kam beim Super-G mit Tränen in den Augen ins Ziel.

Stephan Keppler kam beim Super-G mit Tränen in den Augen ins Ziel.

(Foto: dpa)

Im Ziel rupfte Stephan Keppler seine Skibrille vom Helm, knallte sie wütend in den Schnee und fluchte: "Scheiße, ey." Knapp 30 Sekunden lang war der 29-Jährige beim Super-G in Gröden gut unterwegs - dann krachte ihm ein Tor ins Gesicht, die Brille baumelte nur noch am Helm und Keppler musste sich bei minus sieben Grad den Rest der Piste quasi im Blindflug hinunterstürzen. "Die Augen fangen an zu tränen, du hast keine Bodensicht mehr, aber ich hab die Tore gesehen, das reicht ja", kommentierte er seine Situation am Freitag. "Da ist dann nicht mehr viel drin, der Fehler hat ja schon ewig Zeit gekostet."

Am Ende stand Rang 58 - aber auch mit Augenschutz wäre er gegen den bärenstarken Norweger Aksel Lund Svindal bei dessen drittem Saisonsieg chancenlos gewesen. Schon der zweitplatzierte Italiener Matteo Marsaglia hatte über eine Sekunde Rückstand auf den herausragenden Norweger. Dritter wurde Marsaglias Landsmann Werner Heel, 1,12 Sekunden hinter Svindal.

"Wir wissen nicht, wie er das macht", sagte Keppler. "Er fährt den gleichen Ski, den gleichen Schuh wie ich, aber kommt damit einfach besser zurecht."

Das Ergebnis: Die Führung im Gesamtweltcup mit 132 Punkten Vorsprung auf den Amerikaner Ted Ligety. "Das Material ist besser, die Physis ist besser und skitechnisch passt es auch. Das alles kommt zusammen, es schaut dann gut aus", sagte Svindal, schränkte aber ein: "Ich muss schon alles geben, damit ich so schnell bin."

Für Keppler hatten sich zumindest die ersten Meter bei leichtem Schneefall in Italien noch gut angefühlt. "Das war eigentlich genau für mich gesetzt", sagte er. "Sehr schnell, ein paar schwere Kurven, das liegt mir total. Aber wenn du oben schon so einen Mist baust - ich hab's dann als Trainingslauf noch mitgenommen." Ein Training mit Tränen.

Quelle: ntv.de, dpa

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