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Nur die Favoriten fliegen raus Kerber mischt weiter bei French Open mit

Eine Runde weiter: Angelique Kerber

Eine Runde weiter: Angelique Kerber

(Foto: REUTERS)

Es ist eine gewaltige Chance für die deutschen Tennis-Frauen: Bei den French Open fehlen bereits nach der dritten Runde die drei besten Spielerinnen der Welt. Nur bei den Männern geht alles seinen gewohnten Gang - Djokovic und Federer sind weiter.

Die Pariser Tennis-Revolte gegen die besten Damen geht bei den French Open weiter - und mittendrin ist mit ihrem dritten Achtelfinale in Serie weiterhin Angelique Kerber. Die Weltranglisten-Neunte gewann 7:5, 6:3 gegen die Slowakin Daniela Hantuchova. "Es war ein verrücktes Spiel, ich bin glücklich, diese Schlacht gewonnen zu haben", sagte Kerber.

Im Dämmerlicht verspielte Mona Barthel kurz zuvor die Chance, erstmals unter die letzten 16 einzuziehen. Die Neumünsteranerin unterlag 6:1, 1:6, 5:7 gegen die Französin Pauline Parmentier, nach einem Sturz im zweiten Satz und einer 5:3-Führung im letzten Durchgang verlor sie auch den kühlen Kopf. Die in Tränen aufgelöste Barthel brachte nach dem bitteren Abend in der sogenannten Stierkampfarena kaum ein Wort heraus. "Ich bin ein bisschen sprachlos", gestand die 23-Jährige und meinte zur Frage, ob sie etwas die Nerven verloren habe: "Anscheinend schon."

Kerber trifft am Sonntag auf die aufstrebende Kanadierin Eugenie Bouchard. Die Weltranglisten-16. hatte zuletzt beim WTA-Turnier in Nürnberg triumphiert und in Paris in der zweiten Runde Julia Görges bezwungen. Das Feld verlor derweil die nächste Favoritin, nach Serena Williams und Li Na schied die Polin Agnieszka Radwanska mit 4:6, 4:6 gegen Ajla Tomljanovic aus Kroatien aus. Damit sind die ersten Drei der Setzliste alle nicht mehr dabei - und die Chancen der Außenseiterinnen steigen weiter.

"Das ist nicht mehr die Steffi-Graf-Ära"

Kerber könnte mit einem Erfolg über Bouchard zum zweiten Mal nach 2012 das Viertelfinale erreichen. Gegen Hantuchova lag sie im ausgeglichenen ersten Satz auf dem Court Suzanne Lenglen dreimal mit einem Break vorn und führte bereits 3:1 und 5:3. Doch erst, nachdem sie Hantuchova das Service zum 6:5 abgenommen hatte, brachte sie den Vorsprung gegen die einstige Nummer fünf der Welt durch. Eine zu lange Vorhand der 31-Jährigen bescherte Kerber, die beim zweiten Aufschlag oft unter Druck geriet, den Satzgewinn. Auch im zweiten Durchgang lag Kerber sofort 2:0 vorn, nach einer minutenlangen Diskussion um eine Schiedsrichterentscheidung kam Hantuchova endgültig aus dem Rhythmus. Nach 1:47 Stunden machte die Linkshänderin das Weiterkommen schließlich perfekt.

Das will auch Petkovic schaffen. Sie hatte sich nach ihrem Drittrunden-Einzug nicht allzu überrascht von den Niederlagen der Favoritinnen gezeigt. "Das ist nicht mehr die Steffi-Graf-Ära, wo die Top Vier bis zum Halbfinale durchmarschieren", sagte Petkovic. Ebenfalls nicht mehr dabei ist Australian-Open-Finalistin Dominika Cibulkova. Die Slowakin unterlag beim 4:6, 4:6 gegen die Australierin Samantha Stosur allerdings auch der Paris-Finalistin von 2010. Stosur erreichte zudem 2009 und 2012 das Halbfinale und gewann 2011 die US Open. Die 19. der Weltrangliste trifft nun auf Maria Scharapowa, die Paula Ormaechea aus Argentinien beim 6:0, 6:0 die Höchststrafe verpasste. Die Russin, 2012 Siegerin und 2013 im Finale, ist der letzte ganz große Name im Damen-Feld.

Der Weltranglisten-Zweite Novak Djokovic und Roger Federer stehen bei den Herren im Achtelfinale. Djokovic setzte sich mit 6:3, 6:2, 6:7 (2:7), 6:4 gegen den Kroaten Marin Cilic durch und gewann auch den neunten Vergleich der beiden. Bei Cilic saß Wimbledonsieger Goran Ivanisevic in der Box. Der von Boris Becker mitbetreute Serbe Djokovic trifft am Sonntag auf den Franzosen Jo-Wilfried Tsonga - eine schwere Aufgabe. Federer bezwang den Russen Dmitri Tursunow nach ebenfalls heftiger Gegenwehr 7:5, 6:7 (7:9), 6:2, 6:4 und gewann auch das fünfte Duell. Der Schweizer, 2009 Sieger in Paris, muss nun gegen den Letten Ernests Gulbis antreten.

Quelle: ntv.de, jve/dpa

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