Sport

Leichtathletik-WM Kibet siegt im Marathon

Marathon-Mann Luke Kibet, Kugel-Koloss Reese Hoffa und Lauf-Leichtgewicht Tirunesh Dibaba haben unter der Hitzeglocke von Osaka die ersten Goldmedaillen bei den 11. Leichtathletik-Weltmeisterschaften erkämpft. Kugelstoß-Europameister Ralf Bartels bekam dagegen im Ring die Grenzen aufgezeigt und verfehlte als Siebter mit 20,45 Metern die insgeheim ersehnte Medaille deutlich. Die Trainingspartner aus den USA präsentierten sich bärenstark: Hoffa gewann mit 22,04 Metern seinen ersten WM-Titel vor dem entthronten Titelverteidiger Adam Nelson (21,61) und dem Weißrussen Andrej Michnewitsch (21,27).

Verletzte in den Wurfdisziplinen

"Zu verkrampft alles", schimpfte 140-Kilo-Mann Bartels, "dabei hatte ich ein gutes Gefühl." Vor zwei Jahren hatte der 29 Jahre alte Neubrandenburger aus Helsinki noch WM-Bronze mitgebracht. Für den deutschen Meister Peter Sack endete die WM-Premiere nach nur einem Versuch mit einer bitteren Enttäuschung: Der Leipziger musste mit einer schmerzhaften Brustmuskel-Verletzung in der Qualifikation aufgeben. Für Diskuswerfer Michael Möllenbeck kam das Aus sogar schon vor dem Wettkampf: Im Training war bei dem 37-Jährigen vom TV Wattenscheid eine alte Adduktorenverletzung wieder aufgebrochen.

Kibet siegt im Hitzerennen

Der Kenianer Kibet hatte sich in der schweißtreibenden Frühschicht die erste von 47 Goldmedaillen erkämpft. Der 24-jährige Gefängniswärter fand den Schlüssel zum Erfolg und setzte sich bei der Hitzeschlacht nach 42,195 Kilometern in 2:15:59 Stunden durch. Ulrich Steidl (Hanau/Rodenbach) kam nach 2:30:03 ins Ziel und erlitt danach einen Kreislaufkollaps, von dem er sich nach Angaben des deutschen Mannschaftsarztes Uwe Wegner jedoch wieder erholt hat. Martin Beckmann (Leinfelden-Echterdingen) gab nach 30 Kilometern auf und sagte: "Ich habe noch nie erlebt, dass man schon nach einem Kilometer schweißgebadet ist."

Als Zweiter lief der für Katar startende gebürtige Kenianer Mubarak Hassan Shami im Nagai-Stadion ein. Er hatte 1:19 Minuten Rückstand auf Kibet. Bronze holte bei Temperaturen von 30 Grad und einer Luftfeuchtigkeit von 60 Prozent der Schweizer Viktor Röthlin (1:26 zurück). 57 Läufer kamen ins Ziel, 28 gaben auf.

Erfolgreiche Titelverteidigerin

Schnellste Frau über 10 000 Meter wurde die kleine Äthiopierin Tirunesh Dibaba in 31:55,41 Minuten, die damit ihren Titel erfolgreich verteidigt hat.

Siebenkampf-Königin Carolina Klüft (Schweden/4162 Punkte) nahm nach vier Disziplinen Kurs auf den Titel-Hattrick. Beste deutsche Mehrkämpferin des ersten Tages war Jennifer Oeser aus Leverkusen mit 3815 Zählern auf Rang fünf. Hammerwerfer Markus Esser (Leverkusen) erreichte unterdessen mit 76,36 Metern in der Qualifikation nur mit viel Mühe das Finale.

1.000 Dopingtests

Japans Kaiser Akihito hatte die drittgrößte Sportveranstaltung der Welt nach Olympischen Sommerspielen und Fußball-WM feierlich eröffnet. Bis zum 2. September kämpfen 1978 Athleten aus 203 Ländern um die Medaillen. Lamine Diack, Präsident des Weltverbandes IAAF, warnte vor Leistungsmanipulationen. "Wir haben außergewöhnliche Maßnahmen ergriffen, um die sauberen Athleten vor Betrügern zu schützen", sagte der Senegalese. Bei dieser WM sind rund 1.000 Dopingtests vorgesehen - so viel wie nie zuvor.

Quelle: ntv.de

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