Mitleid für die Letzten Kiel auf Talfahrt
07.10.2002, 15:03 UhrHandball-Meister THW Kiel befindet sich nach der 28:33-Niederlage bei HSG D/M Wetzlar und nach nunmehr bereits vier sieglosen Partien in der Bundesliga endgültig auf Talfahrt. "Wir haben zwar schon öfter gegen Wetzlar verloren, aber noch nie sind wir so vorgeführt worden", zeigte sich der Trainer des Tabellenletzten, Noka Serdarusic resigniert wie verärgert.
Uwe Schenker legte noch eins drauf: „Ich kann gerade in dieser schweren Situation von den Spielern erwarten, dass sie als kompakte Einheit auftreten und von der ersten Minute an kämpfen", polterte der THW-Manager.
Das Warten auf den ersten Saisonsieg wird für den Champions-League-Finalisten von 2000 im Jahr eins nach dem Weggang von THW-Ikone Magnus Wislander zum Nervenspiel, in dem mentale Stärke gefragt ist.
Neben dem Abgang von Jahrhundert-Handballer Wislander spielte das Verletzungspech den „Zebras" übel mit. Außer Demetrio Lozano (Kreuzbandriss) fiel zuletzt auch der Kopf der Mannschaft aus, der schwedische Europameister Stefan Lövgren (Bandscheibenprobleme). Die in der vergangenen Saison wegen schwerer Blessuren fast ausnahmslos fehlenden Piotr Przybecki und Nicolaj Jacobsen finden erst langsam zu alter Form, während Zugang Davor Dominikovic noch große Anpassungsprobleme hat.
Die Konkurrenz zeigt unterdessen Mitleid. „Der Ball läuft beim THW nicht mehr rund", analysierte Nationalkeeper Christian Ramota vom souveränen Spitzenreiter TBV Lemgo. „Der THW kann einem fast schon leid tun", befand Lars Christiansen von der SG Flensburg-Handewitt.
Für Bundestrainer Heiner Brand indes kommt die Kieler Talfahrt nicht gänzlich überraschend. „Es gibt solche Übergangsjahre, die viele Vereine verkraften müssen. Es ist möglich, dass es jetzt den THW getroffen hat", meinte Brand.
Quelle: ntv.de