Zwölfter Erfolg im Supercup Kiel ringt Weltmeister im ersten Kracher nieder
31.08.2022, 22:06 Uhr
Umkämpft.
(Foto: IMAGO/Holsteinoffice)
Erstmals leiten zwei Frauen den Supercup, nach 60 Minuten führen die Handballer des THW Kiel aber eine Tradition fort. Zum zwölften Mal gewinnen sie den Supercup. Der SC Magdeburg als amtierender deutscher Meister nimmt den Kampf an, der die ganze Saison dauern soll.
Die erste Runde geht an den Pokalsieger: Der THW Kiel hat zum zwölften Mal den Handball-Supercup gewonnen und ein erstes Signal in Richtung des deutschen Meisters SC Magdeburg geschickt. Im Prestigeduell mit dem SCM gewann die Mannschaft von Trainer Filip Jicha mit 36:33 (16:16) und feierte damit zum dritten Mal in Serie einen Erfolg beim ersten Härtetest der Saison. In einem phasenweise turbulenten Spiel in Düsseldorf war der Österreicher Nikola Bilyk mit acht Treffern bester Werfer des THW. Kiel ist damit in den letzten drei direkten Duellen mit den Magdeburgern ungeschlagen.
Dank des überragenden Welthandballers Niklas Landin im Tor beherrschten die Kieler zunächst das Geschehen. Doch der Meister erholte sich und glich zur Pause aus. Im zweiten Durchgang entwickelte sich der erwartete Nervenkrimi - dank Landin und den überragenden Bilyk und Patrick Wiencek (7 Tore) mit dem besseren Ende für Kiel.
Der Supercup läutet traditionell die neue Saison ein - und bietet die Möglichkeit zu einer ersten Standortbestimmung. Diese wollten die aktuell beiden besten Mannschaften im deutschen Handball nutzen. Schließlich gehe der Sieger mit einem mentalen Vorteil in den laut Jicha bevorstehenden "zehnmonatigen Showdown". "Wir wollen den Titel", hatte THW-Kapitän Domagoj Duvnjak vor der Partie gesagt. Auch der Magdeburger Trainer Bennet Wiegert ging mit einem klaren Ziel in den ersten Härtetest: "Es ist der erste Titel der Saison. Wenn man ihn gewinnen kann, sollte man das tun."
Dabei kam es zu einer Premiere: Mit Tanja Kuttler und Maike Merz leiteten erstmals zwei Frauen den Supercup der Männer. Während Meistertrainer Wiegert auf sein bewährtes Personal setzen konnte, fehlten beim entthronten Handball-Primus Kiel weiter die Langzeitverletzten Hendrik Pekeler und Sander Sagosen.
Kiel setzt sich erst spät entscheidend ab
Der THW ließ sich zu Beginn der Partie davon aber nichts anmerken - und startete dominant. Während die Kieler sich immer wieder für ihr Angriffsspiel belohnten, brachte in der Defensive Landin, der in seine letzte Saison mit den Kieler geht, die Offensive des Meisters mit mehreren Paraden zum Verzweifeln. Ein Kunstwurf von Steffen Weinhold (11.) aus der eigenen Hälfte zum zwischenzeitlichen 8:3 krönte die starke Anfangsphase des Pokalsiegers.
In der Folge befreiten sich die Magdeburger vom Druck des Rekordmeisters - auch weil Nikola Portner, neuer Schlussmann des SCM, mehr Bälle zu fassen bekam. Der Vereinsweltmeister konnte den Rückstand danach zwar ein wenig verkürzen, der Anschluss gelang zunächst aber nicht.
Zudem hatte die Kieler Abwehr das isländische Rückraum-Duo Gisli Kristjansson und Magnusson gut im Griff. Beide brachten es in der ersten Halbzeit zusammen auf gerade einmal fünf Tore. Trotzdem kam der SCM gegen Ende der ersten Halbzeit besser ins Spiel und drei Minuten vor der Pause beim 14:14 zum Ausgleich. Kurz darauf gelang sogar die erstmalige Führung, die aber nicht Bestand hatte.
Nach dem Wechsel blieb es eng. Beide Teams kämpften verbissen um jeden Ball und jedes Tor. Teilweise ging es auf und neben dem Parkett äußerst hektisch zu. Mitte der zweiten Halbzeit schien das Pendel dann zugunsten der Kieler auszuschlagen, die sich zehn Minuten vor Schluss wieder auf drei Tore absetzen konnten. Doch Magdeburg gab sich nicht geschlagen und kämpfte sich erneut heran. In der packenden Schlussphase hatte dann aber der Pokalsieger das bessere Ende für sich und bejubelte ausgelassen den Prestigesieg.
Quelle: ntv.de, tsi/sid/dpa