TV-Rechte Kirch bietet 80 Mio
01.05.2002, 20:05 UhrZwei Fliegen mit einer Klappe schlagen, dass will die insolvente KirchMedia und bietet der Bundesliga 80 Mio Euro. Das berichtet die "Süddeutsche Zeitung" in der Donnerstag-Ausgabe. Bislang war nur von 20 Mio Euro die Rede gewesen.
Der Sinneswandel hat allerdings einen entscheidenen Haken. Insolvenzverwalter Jaffe und die neuen Geschäftsführer van Betteray und Ziems wollen das Geld nicht als Restzahlung auf die am 1. Mai fällig gewesenen 100 Millionen Euro für dieses Jahr verstanden wissen, sondern als Anzahlung für die kommende Saison.
Die Deutsche Fußball-Liga (DFL) ist mehr oder weniger in der Zwickmühle. Geht sie auf das Angebot ein, können zwar über den Sommer die Berufsgenossenschaft und Gehälter bezahlen werden. Für die laufende Saison allerdings würde das faktisch einen Verzicht auf 80 Millionen bedeuten.
Zudem will Betteray die für das nächste Jahr angesetzten 360 Mio Euro nachverhandeln und um 100 Mio drücken. Somit würde sich der Erlös für die nächste Saison ohnehin nur 260 Millionen Euro berechnen. Die DFL bekäme nunmehr nur noch 180 Millionen ausbezahlt. Der Deal für die KirchMedia ist klar: Die Liga ist dann weiter an die insolvente Firma gebunden.
Niebaum für Fußball-Kanal
Unterdessen hat sich Borussia Dortmunds Präsident Gerd Niebaum für die Einrichtung eines eigenen Pay-TV-Kanals der Fußball-Bundesliga ausgesprochen. Ein reiner Fußball-Kanal, dessen Einnahmen ausschließlich an die Bundesliga zurückfließen, sei "eine profitable Veranstaltung", meinte Niebaum in einem Interview mit der Essener Neuen Rhein/Ruhr-Zeitung. Dazu bräuchte es einen Partner aus dem TV-Geschäft.
Niebaum rechnet mit mindestens einer Million Zuschauern, die einen solchen Fußballkanal abonnieren würden und im Jahr dafür 250 Euro bezahlen wollen. Dies ergäbe eine Gesamteinnahme von 250 Millionen Euro. Premiere habe 2,5 Millionen Abonnenten, und man gehe davon aus, dass die Zahl der reinen Fußball-Abonnenten zwischen einer und zwei Millionen liege.
Quelle: ntv.de