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Reaktion gegen Nürnberg zeigen Klinsmann blitzt bei Hoeneß ab

Zwei Tage nach dem 2:5-Debakel gegen Werder Bremen in der Bundesliga steht der deutsche Fußball-Rekordmeister Bayern München noch unter Schock. "Es ist mächtig viel, was wieder in richtige Bahnen geführt werden muss. Es wurde uns gezeigt, dass man noch einiges verbessern muss", sagte Nationalspieler Philipp Lahm, gab sich aber dennoch zuversichtlich: "Ich bin mir sicher, dass wir in der Bundesliga genügend Spiele gewinnen werden, um am Ende ganz oben zu stehen."

Reaktion zeigen

Vor dem DFB-Pokalspiel gegen den Zweitligisten 1. FC Nürnberg versucht Jürgen Klinsmann derweil eine Aufbruchsstimmung zu erzeugen. "Es kommt darauf an, so schnell wie möglich eine Reaktion zu zeigen - und das werden wir", sagte der Trainer. Der 44-Jährige setzt darauf, dass die Mannschaft im Derby ein völlig anderes Gesicht präsentiert als bei der Demontage durch die Mannschaft von Trainer Thomas Schaaf. Auch Kapitän Mark van Bommel kennt die Aufgabe der Bayern-Stars: "Wir müssen gewinnen, egal wie", fordert der Niederländer vor dem Heimspiel gegen den Club. "Das ist unsere Pflicht. Zu Hause gegen einen Zweitligisten im Pokal darf nichts anderes passieren, als dass wir in die nächste Runde einziehen."

Hoffnung verbreitet auch die angestrebte Rückkehr von Mittelfeldspieler Franck Ribery und Stürmer Miroslav Klose. Beide haben ihre Blessuren auskuriert, ob sie gegen den Club von Beginn an spielen werden, ist aber noch offen.

"Wir werden ihn uns im Training ganz genau anschauen und dann entscheiden, ob er von Anfang an auflaufen wird oder besser von der Bank kommt", sagte Klinsmann über den seit der EM verletzten französischen Nationalspieler Ribery, der einen Syndesmoseriss erlitten hatte.

Vielleicht eine kleine Rotation

Selbstkritisch hat sich der ehemalige Bundestrainer Klinsmann mittlerweile mit der ersten Saisonniederlage auseinandergesetzt. "Wir diskutieren, ob wir vielleicht eine kleine Rotation hätten machen sollen", sagte Klinsmann in der ARD. Im Nachhinein sei man immer ein bisschen schlauer, ergänzte er.

Vor dem Bremen-Spiel hatte der Bayern-Coach einer Rotation noch eine Absage erteilt. "Uns ist wichtig, dass sich die Mannschaft erst einmal findet und in den Rhythmus kommt. Das mit der Rotation kommt dann von alleine", hatte der Nachfolger von Ottmar Hitzfeld erklärt.

Inzwischen hat Klinsmann umgedacht. "Unser Programm in den nächsten Wochen und Monaten hat es in sich und wir hoffen, dass wir die richtigen Spieler auswählen und es zusammenpasst." Denn gegen Bremen habe einiges nicht zusammengepasst. Deshalb werde im Training auch wieder mehr gearbeitet.

Weniger Chancen zulassen

Für Lahm ist vor allem die Defensive verbesserungswürdig. "Es hat sich bei der WM 2006 schon gezeigt: Italien hat wenig Torchancen zugelassen und ist am Ende Weltmeister geworden", sagte der Linksverteidiger, der zuletzt in Klinsmanns 3-5-2 im linken Mittelfeld agiert hatte: "Klar ist, dass wir verbessern müssen, wie eine Mannschaft verteidigt. Es ist international entscheidend, dass man wenig Torchancen zulässt."

Klinsmanns Philosophie sei eine andere als die seines Vorgängers Hitzfeld, sagte Lahm weiter. Er komme auch im 3-5-2 gut zurecht. "Aber da müssen alle Aufgaben klar verteilt sein", forderte der 24-Jährige.

Tim Borowski, zweifacher Torschütze gegen seinen Ex-Klub, hatte zuvor bereits die Hoffnung geäußert, dass die "desolate Leistung" wie ein "Weckruf" wirke. Es sei notwendig, dass jetzt "nicht jeder den anderen hinterfragt und Fehler bei anderen sucht", sagte der 28-Jährige.

Hoene ß wird nicht bleiben

Unterdessen ist Klinsmanns Wunsch, Uli Hoeneß solle seinen für Ende des kommenden Jahres geplanten Rücktritt als Manager verschieben, eine Absage erteilt worden. "Uli Hoeneß wird im November 2009 Franz Beckenbauers Nachfolger als Präsident", sagte Karl-Heinz Rummenigge dem "kicker". Der Vorstandsvorsitzende erklärte weiter, man müsse nach dem Ausstieg von Hoeneß "gewiss einige Schwierigkeiten" einkalkulieren, "aber es muss auch ohne Uli positiv weitergehen".

Diskutiert wird derzeit bei den Bayern, wie die entstehende Lücke gefüllt werden kann, ob mit einer Verteilung der Aufgaben auf mehrere Schultern, oder ob man "einen Mann mit ähnlichen Qualitäten wie Uli findet". Sicher sei nur soviel: "Einen Hoeneß kann man nicht klonen, er ist die Seele des FC Bayern." In der Weihnachtszeit, kündigte Rummenigge an, soll die Nachfolge von Hoeneß besprochen werden.

Andi Lipp und Maik Rosner, dpa

Quelle: ntv.de

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