"Rosige Aussichten" Klitschko heiß auf WM-Kampf
28.01.2008, 19:31 UhrWladimir Klitschko strahlt das Selbstbewusstsein eines Box-Königs aller Klassen aus - ohne große Töne zu spucken. Der IBF-Champion im Schwergewicht und jüngere Bruder von Ex-Weltmeister Witali sieht aber rosige Zeiten auf sich zukommen.
"Ich gehe davon aus, dass die großen Kämpfe alle noch vor mir liegen", sagte der 31-jährige Ukrainer auf die Frage, ob die Titelvereinigung gegen WBO-Weltmeister Sultan Ibragimow am 23. Februar im Madison Square Garden in New York der Kampf seines Lebens sei.
Langersehntes Duell
Seit Mitte Dezember befindet sich Klitschko im Training für die langersehnte Titelvereinigung, die erste seit neun Jahren. Zuletzt stritten 1999 Lennox Lewis und Rekordschwergewichtler Evander Holyfield im Big Apple und in Las Vegas letztmals um die Gürtel der großen Verbände. Den Status dieser beiden Ausnahmeboxer als Zugnummer in den USA strebt nun Wladimir Klitschko an - und natürlich auch die entsprechenden Börsen.
"Ich habe mich sehr gefreut, denn wir haben ja schon, seitdem ich 2006 wieder Weltmeister geworden war, versucht, andere Titelträger von einem Vereinigungskampf zu überzeugen, aber deren Management war dazu nicht bereit", sagte der Champion zu den vergeblichen Versuchen, an WBC-Weltmeister Oleg Maskajew und den entthronten WBA-Titelträger Nikolai Walujew heranzukommen.
Vorbereitung in Florida
Für den Fight gegen Ibragimow bereitet sich der Weltmeister der IBF und des eher unbedeutenden Verbandes IBO bis zu seiner Anreise nach New York am 17. Februar im PGA National Resort in Palm Beach im US-Sonnenstaat Florida vor. Dort hat sich bereits Sugar Ray Leonard für seine Duelle mit Roberto Duran und Thomas "Hitman" Hearns den letzten Schliff geholt. Begonnen hatte Klitschko die Vorbereitung in seiner Wahlheimat Hamburg, ehe der Wechsel nach Los Angeles folgte.
Dort ist der Sitz der Klitschko Management Group. Zusammen mit seinem Bruder promotet Wladimir Klitschko seit der Trennung von Universum-Chef Klaus-Peter Kohl Ende 2004 seine eigenen Kämpfe - eben im Stile der ganz Großen des Geschäfts. "Wir wollten neben der Promotertätigkeit auch unsere Vermarktung außerhalb des Boxrings komplett in unsere eigenen Hände nehmen", erklärt der jüngere Klitschko. Kein Kohl, kein Don King. Die Vorbilder Lewis, Golden Boy Oscar de la Hoya oder Floyd Mayweather wirtschaften schon seit langem erfolgreich in die eigenen Taschen.
Kaum ernsthafte Konkurrenten
Wladimir Klitschko weiß, dass er in den kommenden Jahren den Takt im Limit aller Klassen angeben kann. Die Konkurrenz aus dem Osten gilt nicht als die ganz große Garde. Maskajew ist 38 Jahre alt, wenn er am 8. März gegen Samuel Peter in den Ring steigt. Der Usbeke Ruslan Tschagajew tat sich jüngst gegen Matt Skelton äußerst schwer, Ex-Champ Walujew ist trotz Körperlänge und -gewicht boxerisch äußerst limitiert. Und aus den USA gibt es derzeit keinen konkurrenzfähigen Kandidaten.
Dennoch ist Wladimir Klitschko angesichts der schmerzhaften Erfahrungen der Vergangenheit mit den WM-Niederlagen gegen Corrie Sanders (2003) oder Lamon Brewster (2004) vorsichtig. "Ibragimow ist sehr stark in der Defensive, ein herausragender Konterboxer, und seine ausgezeichnete Amateurkarriere spricht für sich selbst", sagt er über der Olympiazweiten von Sydney 2000.
Quelle: ntv.de