Sport

Beckenbauer fordert Manieren Klopp gelobt Besserung

Franz Beckenbauer hat nach der zunehmenden Kritik an den Schiedsrichtern das Benehmen von Offiziellen und Spielern in der Fußball-Bundesliga scharf kritisiert und härtere Strafen gefordert. "Das Erscheinungsbild ist eine Katastrophe. Wir brauchen in der Liga andere, bessere Manieren den Schiedsrichtern gegenüber. Es kann nicht sein, dass bei jeder noch so kleinen Aktion alle mitmischen. Spieler, Trainer, Betreuer. Mit einem solchen Verhalten bringen sie auch das Publikum gegen die Schiedsrichter auf", sagte der "Kaiser" der Zeitung "Bild".

Deshalb plädierte der Präsident von Bayern München für ein konsequenteres Vorgehen der Unparteiischen. "Wenn ich Schiedsrichter wäre und so angemacht würde - der Betreffende würde sofort vom Platz fliegen. Wir müssen den Beteiligten mehr Respekt beibringen. Mit Roten Karten!", betonte Beckenbauer.

Runder Tisch geplant

Für den kommenden Montag (17. November) ist in München bereits ein Runder Tisch geplant. Dort sollen sich die Vereine sowie Vertreter der Unparteiischen und des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) über die Vorkommnisse der vergangenen Wochen austauschen. Beckenbauer sieht allerdings wenig Erfolgschancen: "Das ist ja nicht der erste Runde Tisch. Bisher hat es nicht sehr viel gebracht, wie man leider sieht."

Auch DFB-Präsident Theo Zwanziger äußerte sich über die "Motzki-Liga" sehr kritisch. Emotionen würden zwar zum Fußball dazu gehören. "Was nicht akzeptabel ist: Wenn Beteiligte noch nach Spielschluss über Schiedsrichter herziehen. Da müssen einige noch lernen."

Zwanziger stellte sich im "Bild"-Gespräch gleichzeitig vor die DFB-Referees: "Wir haben sehr gute Unparteiische. Ich wundere mich, wie viel die Schiedsrichter richtig machen. Es unterlaufen ihnen kaum gravierende Fehler."

"Brauchen gegenseitigen Respekt"

DFB-Vizepräsident Rainer Koch forderte deshalb, "dass wir unbedingt den gegenseitigen Respekt wieder brauchen". Man habe über das ständige Kritisieren der Schiedsrichter und das Angehen auf dem Platz bereits im Frühjahr mit den Vereinen gesprochen, "es hat nicht ganz ein halbes Jahr gehalten".

Der Kontrollausschuss des DFB hat nach den Vorfällen vom Wochenende bereits Ermittlungen wegen des Verdachts des unsportlichen Verhaltens gegen Dortmunds Trainer Jürgen Klopp und Bremens Torjäger Claudio Pizarro aufgenommen. Robert Kovac von Borussia Dortmund hatte nach Spielschluss wegen Schiedsrichter-Beleidigung sogar die Rote Karte erhalten. Zudem attackierte Stuttgarts Torwart Jens Lehmann Schiedsrichter Babak Rafati verbal.

Klopp tut es leid

Besserung gelobte BVB-Coach Klopp. "Wie das auf den Bildern rüberkam, war das weit weg von dem, was ich vorhatte", sagte Klopp der Zeitung "Westfälische Rundschau". "Es war nicht geplant. Es tut mir leid, was da jetzt entstanden ist. Mich wird niemand in Zukunft in der Nähe eines Schiedsrichters sehen", so Klopp weiter. Der ehemalige "TV-Bundestrainer" hatte sich nach dem Abpfiff des Spiels beim Hamburger SV (1:2) am vergangenen Samstag eine verbale Auseinandersetzung mit Schiedsrichter Jochen Drees geliefert.

Quelle: ntv.de

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