Sport

"Missverständliche" Aussage Koch: Kein Kontakt zu Daum

Der TSV 1860 München thront trotz des ersten Dämpfers weiter an der Spitze - beim 1. FC Köln hält dagegen der Unmut über die Schiedsrichter an. Zudem droht dem Aufstiegsfavoriten neuer Ärger mit dem Deutschen Fußball-Bund (DFB): Co-Trainer Roland Koch hatte am Freitagabend nach dem 1:1 im Zweitliga-Spitzenspiel in der Münchner Allianz Arena in einem TV-Interview eine verbotene Kontaktaufnahme mit seinem gesperrten Chef Christoph Daum in der Halbzeitpause eingeräumt.

Der Vorsitzende des DFB-Kontrollausschusses, Horst Hilpert, forderte daraufhin eine schriftliche Stellungnahme von Koch bis Montag. Koch reagierte postwendend und versicherte am Samstag, er habe sich bei "Premiere" direkt nach dem Spiel "missverständlich" ausgedrückt. "Es gab definitiv keinen Kontakt zu Christoph Daum in der vom DFB auferlegten Sperrfrist. In der Halbzeit hatte ich lediglich Kontakt zu unserem Manager Michael Meier, der allerdings auch in keinerlei Verbindung zu Christoph Daum stand."

"Zum Elfmeter werde ich nichts sagen"

Der Assistent, dem nun ein DFB-Verfahren droht, musste sich nach dem Schlusspfiff ohnehin schon sichtlich beherrschen, um nach der Zwei-Spiele-Sperre für Daum nicht wegen Schiedsrichterschelte ebenfalls eine Bestrafung durch den Verband zu riskieren. "Zum Elfmeter werde ich nichts sagen. Dazu werde ich mich erst nach dem nächsten Spiel auslassen", erklärte Koch vielsagend zum Strafstoß für die "Löwen", der die Kölner heftig in Wallung versetzte.

Über eine Stunde lang hatte der in Loge 98 der Allianz Arena sitzende Daum stolz darauf sein können, wie sein Team ohne ihn auf der Trainerbank vor 50.400 Zuschauern "das Spiel dominierte" (Koch) und durch den aus disziplinarischen Gründen zunächst auf die Bank verbannten Angreifer Milivoje Novakovic (67.) auch verdient führte.

Dann trat Schiedsrichter Manuel Gräfe (Berlin) in Aktion: Erst ließ er nach einem Trikotzupfer von "Löwen"-Spieler Timo Gebhart gegen Patrick Helmes das Spiel weiterlaufen, obwohl Assistent Ren Hammer die Fahne hob. Beim Münchner Gegenzug folgte dann der fragwürdige Pfiff: Der Kölner Abwehrspieler Youssef Mohamad traf im Strafraum den Ball, aber auch die Beine von Gegenspieler Gebhart. Gregg Berhalter verwandelte (78.), Kölns Nationalspieler und Kapitän Helmes schimpfte empört über "zwei geklaute Punkte".

"Haben genug Schelte bezogen"

Tribünen-Zwangsgast Daum sagte nichts, und auch FC-Manager Meier blieb in Deckung. "Wir haben genug Schelte bezogen." Koch ärgerte sich über zwei verlorene Punkte, durch die der Kölner Rückstand von drei Zählern auf Tabellenführer 1860 (10) gewahrt blieb. Gemeinsam mit Daum habe er das Spiel lediglich im Vorfeld intensiv vorbereitet, beteuerte Koch: "So ein Spiel entscheidet man nicht kurz vor dem Spiel oder in der Pause", betonte Daums "Assi".

Die Kölner waren tatsächlich so gut auf die Münchner eingestellt, dass diese am Ende trotz der ersten Punkteinbuße nach zuvor drei Siegen jubelten. "Ein Riesenkompliment, wie die Mannschaft nach dem 0:1 zurückgekommen ist. Wir sind hochzufrieden mit dem Punkt", sagte Trainer Marco Kurz. "Dieser Punkt ist Gold wert", sagte Kapitän Danny Schwarz und sprach von einem Reifeprozess seines Teams: "Dieses Spiel hätten wir letztes Jahr noch verloren."

Quelle: ntv.de

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