Der frühere Bundesliga-Torhüter Georg Koch ist in der österreichischen Fußball-Liga durch einen aufs Spielfeld geworfenen Feuerwerkskörper verletzt worden und muss nun sogar Folgeschäden befürchten. Im 286. Wiener Stadtderby zwischen seinem Klub Rapid und Austria (3:0) explodierte in der 6. Minute in seiner unmittelbaren Nähe ein Geschoss.

Der 36-Jährige erlitt eine schwere Verletzung am rechten Ohr und musste vom Platz getragen werden. In der Kabine übergab er sich und kollabierte. Die Diagnose lautete auf schweres Knalltrauma.

"Ich kann bleibende Schäden nicht ausschließen", sagte Rapid-Arzt Benno Zifko in der Halbzeit. Koch sei noch in der Kabine behandelt worden. Er habe sehr starke Schmerzen am rechten Ohr und höre derzeit nicht, erläuterte der Mediziner. Der Kreislaufzusammenbruch sei durch die Schmerzen bedingt. Koch wurde zur weiteren Behandlung in ein Krankenhaus gebracht.

Tatverdächtiger festgenommen

Der Feuerwerkskörper, der nach Schilderungen des Arztes vor Kochs Brust explodierte, soll aus dem Gäste-Block der Austria-Fans geworfen worden sein. Dass die Partie mit einem 3:0-Sieg für Rapid endete und nicht abgebrochen wurde, hing mit dem Einsatz des Rapid-Kapitäns Steffen Hofmann zusammen. Der frühere Profi von 1860 München teilte Schiedsrichter Thomas Steiner mit, sein Team wolle trotz des Zwischenfalls weiterspielen.

Unmittelbar nach Schlusspfiff wurde nach Angaben von Rapid-Manager Werner Kuhn ein Tatverdächtiger von der Polizei festgenommen. Der mutmaßliche Täter wurde per Videoüberwachung ausfindig gemacht.