Sport

"Ein bitterer Tag" Köln 99ers nicht zu retten

Der Basketball-Bundesligist Köln 99ers hat den Kampf ums Überleben verloren. Wie die Basketball-Bundesliga (BBL) mitteilte, wird der in Finanznöte geratene Club mit sofortiger Wirkung vom Meisterschaftsspielbetrieb ausgeschlossen. Auch im ULEB-Cup tritt der Verein ab sofort nicht mehr an. Die Fortführung des Spielbetriebs bis zum Ende der Saison sei aus wirtschaftlichen Gründen nicht verantwortungsvoll darstellbar, hieß es in einer Erklärung der BBL. Damit steht der Klub als erster Absteiger fest.

"Dies ist ein bitterer und zugleich trauriger Tag für den Basketball in Köln zumal in den vergangenen Wochen nicht nur Management und Mitarbeiter bis an die Grenze der Belastbarkeit für das Überleben des Vereins gekämpft haben", erklärte der Sportdirektor der Köln 99ers, Stephan Baeck. Leicht fiel der BBL die Entscheidung offenbar nicht.

Vergeblich gekämpft

Ungeachtet der Tatsache, dass für die Kölner noch am Abend eigentlich ein Spiel im ULEB-Cup gegen den russischen Vertreter BC Khimki angestanden hätte, wurde das in aller Eile erstellte Finanzierungskonzept bis in den späten Nachmittag hinein geprüft. Doch alle Hoffnungen auf eine positive Entscheidung erfüllten sich nicht. Nicht nur in Köln gab es lange Gesichter: Kampflos traten die bereits angereisten Gegner kurze Zeit später den Heimweg nach Russland an.

"Dies war eine der schwersten Entscheidungen, die wir zu fällen hatten", sagte BBL-Geschäftsführer Jan Pommer. "Obwohl die Kölner Verantwortlichen bis zur letzten Sekunde nach tragfähigen Lösungen gesucht haben, ist es ihnen leider nicht in ausreichendem Maße gelungen, eine wirtschaftliche Perspektive aufzuzeigen. Diese Erkenntnis schmerzt umso mehr, als dass der Verein in den vergangenen Jahren viele Erfolgsstorys geschrieben hat", sagte Pommer.

Sponsorensuche erfolglos

Der deutsche Meister von 2006 hatte am 22. Januar Insolvenz angemeldet, nachdem Mäzen Herbert Zimmer notwendige Zahlungen eingestellt hatte. Deshalb hatte die BBL den Club zur Vorlage eines neuen finanziellen Konzepts aufgefordert. Der kurzfristige Finanzbedarf der Kölner war auf rund 800.000 Euro geschätzt worden.

Die Suche nach neuen Sponsoren war jedoch schwieriger als erwartet. Selbst die kurzfristigen Vereinswechsel der Topverdiener Aleksandar Nadjfeji, Immanuel McElroy und Toby Bailey, die zu einer Kostensenkung beitrugen, konnten das Aus nicht abwenden. Sportlich hatte das junge Rumpfteam noch am vorigen Wochenende mit dem 78:67-Sieg gegen Gießen seine Klasse unter Beweis gestellt.

Quelle: ntv.de

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