Sport

Fußball-Bundesliga Kracher zum Saisonauftakt

Nur 83 Tage nach dem Herzschlagfinale startet die Bundesliga heute in ihre 45. Saison und bietet den Fans gleich ein Spitzenspiel. Im mit 56.000 Zuschauern seit Wochen ausverkauften Daimlerstadion empfängt Titelverteidiger VfB Stuttgart den "Vize" Schalke 04.

Doch nicht nur deshalb birgt die Partie eine Menge Brisanz. So hielt bei Schalke Kevin Kuranyi vor der Rückkehr an seine alte Wirkungsstätte seine Kritik an der Transferpolitik der "Königsblauen" aufrecht. Und auch den VfB plagen vor dem Auftaktspiel Personalsorgen - wichtige Spieler sind verletzt.

Vorfreude bei Veh

"Sicher war die Vorbereitung nicht normal, aber deswegen mache ich mir keine großen Sorgen", sagte Armin Veh mit der Gelassenheit eines "Trainers des Jahres", obwohl er auf Stürmer Mario Gomez verzichten muss. Der frisch gekürte "Fußballer des Jahres" hat seit über zwei Wochen wegen Oberschenkelproblemen nicht mehr mit der Mannschaft trainiert. Für ihn wird Neuzugang Ciprian Marica neben Cacau stürmen.

"Ich sehe in dem Spiel keinen Favoriten. Wir haben mit Sicherheit eine sehr gute Mannschaft und wollen mit Macht gewinnen", sagte Veh und zeigte sich trotz der Verletzten gut gelaunt: "Ich freue mich auf das Spiel."

Während VfB-Teammanager Horst Heldt über die frühe Ansetzung des Spitzenspiels nicht besonders glücklich war, kommen Zeitpunkt und Gegner für Schalkes Trainer Mirko Slomka gerade recht: "Meister gegen Vizemeister. Etwas Besseres kann es nicht geben. Wir können uns gleich in einem Spitzenspiel präsentieren, das ganz Deutschland an den Fernsehschirmen verfolgen wird."

Faire Verlierer

Obwohl der VfB den Revierclub erst im Schlussspurt vom ersten Rang verdrängte und beim Eröffnungsspiel - auf Geheiß der Deutschen Fußball Liga - im Stadion die Meisterschale präsentieren wird, hegt Slomka keine Revanchegelüste: "Stuttgart hat sich die Schale verdient, der VfB hat sie uns nicht geklaut."

Die bisher mäßigen Auftritte der Schwaben in der Vorbereitung taugen für den Schalke-Coach ebenfalls nicht als Gradmesser: "Das ist der deutsche Meister - ohne Wenn und Aber. Die Mannschaft, die sie am Freitag aufbieten werden, wird mit dem Team aus den Spielen im Ligapokal und im Pokal kaum zu vergleichen sein."

Der Titelverteidiger geht erneut ohne Saisonziel ins Rennen. "Wir wollen einfach nur leidenschaftlichen Fußball spielen", gibt Veh die Linie vor. "Wir haben starke Konkurrenz. Unser vorrangiges Ziel ist es nicht, Meister zu werden", sagt Sami Khedira, der beim 3:0 im Vorjahr gegen Schalke zwei Treffer erzielte.

Bilanz spricht für Stuttgart

Überhaupt haben die Gäste eine schlechte Bilanz beim VfB: Von 37 Auswärtsspielen in Stuttgart konnte Schalke bisher lediglich drei gewinnen. Zuletzt gab es drei Niederlagen und 0:8 Tore, dem ehemaligen Stuttgarter Kuranyi gelang im blau-weißen Trikot im Daimlerstadion noch nie ein Tor. Mit Hilfe von Mesut Özil, der im Zweikampf mit Neuzugang Ivan Rakitic im Kampf um die Spielmacherposition derzeit die Nase vorn hat, soll dieser Negativtrend gestoppt werden.

Vor den Augen von Bundestrainer Joachim Löw wollen sich weitere Spieler für höhere Aufgaben empfehlen, so neben Khedira auch Serdar Tasci, der den verletzten Matthieu Delpierre in der Innenverteidigung ersetzt. Während auch Yildiray Bastürk (Zerrung) ausfällt, kommt für Ewerthon (Trainingsrückstand) ein Einsatz von Beginn an noch zu früh. Beste Karten im Sturm hat der dritte Neuzugang Marica. Der Rumäne hinterließ im Training und den Vorbereitungsspielen noch den fittesten Eindruck. Der neue Torwart Raphael Schäfer hat beste Erinnerungen an Auftaktspiele im Daimlerstadion: Vor einem Jahr gewann er dort 3:0 – allerdings noch mit dem 1. FC Nürnberg.

Quelle: ntv.de

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