Sport

Rodeln / Weltcup Kraushaar-Pielach siegt erneut

Dank Silke Kraushaar-Pielach hat die seit neun Jahren andauernde Siegesserie der deutschen Rodlerinnen auch bis zum nächsten Winter Bestand. Trotz ihrer Handverletzung unterstrich die 36-Jährige am Samstag beim Saison-Finale im lettischen Sigulda wieder einmal ihre Ausnahmestellung und machte den 73. Weltcup-Erfolg der deutschen Frauen hintereinander perfekt. "Ich freue mich sehr, dass wir es geschafft haben, die deutsche Serie zu halten", sagte die Oberhoferin, die sich schon vor dem letzten Rennen als erste Frau zum fünften Mal den Weltcup-Gesamtsieg gesichert hatte. Bei den Männern hatten die deutschen Kufen-Asse wenig zu melden: Weltmeister David Möller kam als Bester des deutschen Quintetts auf den vierten Rang.

Mit ihrem 35. Weltcup-Sieg rettete Kraushaar-Pielach nicht nur die seit November 1997 dauernde Siegesserie der deutschen Frauen. Vor ihrer letzten Saison 2007/08 mit dem Höhepunkt der Heim-WM in Oberhof rückte sie auch bis auf zwei Siege an Sylke Otto heran. Die zweimalige Olympiasiegerin hatte wegen einer Schwangerschaft ihre Karriere beendet. Die anderen deutschen Frauen enttäuschten: Weltmeisterin Tatjana Hüfner wurde nur Fünfte, Natalie Geisenberger und die WM-Zweite Anke Wischnewski kamen auf die Plätze acht und neun.

Nach dem perfekten Saisonende, bei dem Kraushaar-Pielach Natalia Jakuschenko (Ukraine) und die Österreicherin Nina Reithmayer hinter sich ließ, wird sich die 36-Jährige an ihrer "Problem-Hand" operieren lassen. Durch eine Verengung des Karpaltunnels zwischen rechter Handwurzel und Handgelenk hatte sich die Olympiasiegerin von 1998 zuletzt behindert gefühlt und auch den sicher geglaubten WM-Sieg aus der Hand gegeben. "Es fühlt sich an, als würde ich ins Leere greifen", klagte Kraushaar-Pielach. "In den letzten beiden Rennen ist mir die Hand rausgerutscht."

Nach seiner gescheiterten WM-Titelverteidigung konnte sich Olympiasieger Armin Zöggeler mit dem sechsten Sieg im Gesamt-Weltcup trösten. Der Südtiroler verwies bei seinem 36. Weltcup-Sieg den Letten Martins Rubenis und Albert Demtschenko (Russland) auf die weiteren Podestplätze. Weltmeister Möller verpasste als Vierter erst zum dritten Mal in diesem Winter das Podest, der zweite Platz in der Gesamtwertung war dem Sonneberger aber nicht mehr zu nehmen. "Ich habe zwei schlechte Läufe gefahren", gab sich Möller selbstkritisch. Aufmunterung kam von Altmeister und ZDF-Experte Georg Hackl. "David ist noch ein sehr junger Fahrer und hat noch nicht diese Kilometer."

Die anderen Deutschen fuhren weit hinterher: Der WM-Dritte Jan Eichhorn wurde Neunter, Johannes Ludwig kam auf Rang 15. Auch die anderen jungen Wilden Andreas Graitl und Felix Loch mussten mit den Plätzen 21 und 24 Lehrgeld bezahlen.

Michael Fox, dpa

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen