Vereine schimpfen Kritik an Live-Übertragung
06.11.2002, 18:53 UhrDie kurzfristige Live-Übertragung des DFB-Pokalspiels zwischen Bayern München und Hannover 96 hat bei Vertretern anderer Vereine scharfe Kritik ausgelöst. Zwar sei es für die Fans erfreulich, doch ärgerlich, dass andere Spiele einfach verlegt und die beteiligten Vereine vor vollendete Tatsachen gestellt würden, meinte Wolfgang Holzhäuser.
„Das werden wir mit dem DFB eingehend diskutieren müssen“, sagte Bayer Leverkusens Finanzmanager, der die Frage aufwarf, wer denn noch ins Stadion gehen soll, „wenn man gleichzeitig im Fernsehen Bayern München sehen kann?“
„Ich bin sehr enttäuscht. Es zeigt sich mal wieder, dass es nicht nur um den Sport, sondern um die reine Sensationsgier geht“, erklärte Schalkes Manager Rudi Assauer, der seinem Team erst am 20.45 Uhr statt 20.30 Uhr zusehen durfte. Der Tendenz nach würden wohl bald die Live-Übertragungen am Tag zuvor vergeben, um zu sehen, welches Spiel die meiste Brisanz habe.
DFB-Präsident Gerhard Mayer-Vorfelder war einer Bitte des ARD-Vorsitzenden Fritz Pleitgen nachgekommen, das Spiel in München zusätzlich übertragen zu dürfen. Eigentlich haben ARD und ZDF laut Vertrag nur Anspruch auf eine Live-Übertragung pro Pokalrunde. Das Zusatzspiel kostet die ARD rund zwei Millionen Euro, rund eine halbe Million mehr als normalerweise für eine solche Partie, da der DFB mit Regressforderungen von anderen Vereinen rechnen muss, die durch die Übertragung des Bayern-Spiels geringere Zuschauereinnahmen monieren könnten.
Neben der Partie zwischen den Bayern und Hannover war auch das Spiel zwischen Kiel und Bochum für 19.00 Uhr, die Partien in Leverkusen (gegen Stuttgart), Cottbus (gegen Kaiserslautern), Offenbach (gegen Nürnberg), St. Pauli (gegen Bremen) und Ahlen (gegen Reutlingen) für 19.30 Uhr angesetzt.
Quelle: ntv.de