Sport

Trainingscamps in Kenia Läuferinnen missbraucht?

Das ostafrikanische Kenia ist Läuferland, zumindest im Bereich der Leichtathletik. In zahlreichen Trainingscamps werden die Nachwuchs-Sportler ausgebildet. Doch die Zustände sind häufig miserabel. Kein Strom, kein Wasser – und wohl auch sexueller Missbrauch junger Mädchen.

Kenianerinnen, wie hier in Peking 2008, laufen bei Wettbewerben häufig vorneweg.

Kenianerinnen, wie hier in Peking 2008, laufen bei Wettbewerben häufig vorneweg.

(Foto: REUTERS)

Unlängst wurde ein erfolgreiches Camp in Kericho geschlossen, nachdem mehrere jugendliche Athletinnen schwanger geworden waren. Immer wieder werden junge Läufer und Läuferinnen in dem ostafrikanischen Land mit falschen finanziellen Versprechungen in die Camps gelockt.

"Den Eltern von drei jungen Mädchen wurde für ihren Wechsel vom Trainingscamp in Nyahururu in Zentral-Kenia nach Eldoret beispielsweise jeweils 26.670 Dollar pro Jahr versprochen. Dies war eine Lüge", sagte der französische Trainer Francis Kamau.

Die Zustände in den etwa 25 betreffenden Camps im Lande seien besorgniserregend, meist gebe es keinen Strom und kein fließendes Wasser. Oft gebe es nur eine Person, die für alle Belange zuständig sei. Der kenianische Leichtathletik-Verband distanziert sich deutlich von diesen Praktiken, beklagt aber den fehlenden Einfluss. "Wir haben aber gerade ein neues Regelwerk erstellt und sind dabei, die Klubs daraufhin zu überprüfen. Unsere Position ist klar: Athleten sollten in einem freundlichen und gesunden Umfeld trainieren. Die Klubs müssen Manager, Trainer und getrennte Unterkünfte für Jungen und Mädchen haben", sagte Verbandschef Isaiah Kiplagat.

Quelle: ntv.de, sid

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