Auch nach dem Skandal um den deutschen Vierer bei der Bahn-WM in Stuttgart kommt das deutsche Lager nicht zur Ruhe. Als direkte Konsequenz hat das Team Köstrizer Trainer Jens Lang mit sofortiger Wirkung von seinen Aufgaben entbunden. Dieser hatte am Donnerstag seine Fahrer vom Team Köstritzer per E-mail zum Boykott einer gemeinsamen Mannschaft mit den Berlinern Robert Bartko und Guido Fulst aufgefordert.

Als Folge des von Lang initiierten Boykotts des Vieres ging am Freitag erstmals seit Einführung der 4.000m Mannschaftverfolgung kein deutsches Team an den Start.

"Er hat dem Team Köstritzer einen riesigen Imageschaden beschert. Deshalb haben wir am Freitagmorgen den Schritt der Suspendierung gewählt", sagte Köstritzer-Teammanager Olaf Albrecht dem Sport-Informationsdienst (sid). Auch seine Anstellung als Trainer des Landesverbandes Thüringen wird lang wohl verlieren.

Gleiches droht Fahrern

Das gleiche Schicksal droht nun auch den Fahrern Jens Lehmann, Sebastian Siedler und Christian Bach. Diese waren der Aufforderung ihres Trainer nachgekommen. Neben den drei "Köstritzern" hatte auch Daniel Becke vom Team Bianchi das Team boykottiert.

Zu Konsequenzen für die drei Köstritzer-Fahrer sagte Albrecht: "Wenn sie nicht mehr im BDR-Trikot fahren und bei internationalen Wettkämpfen starten dürfen, haben sie im Prinzip für uns keinen Wert. Wir wollen mit den Fahrern aber in der nächsten Woche nochmal sprechen und versuchen, ihnen noch zu helfen."