Sport

Wieder ein Speedboot Lange neuer DSV-Trainer

Dirk Lange soll Deutschlands Schwimmer als Bundestrainer zurück in die Erfolgsbahn führen und fit machen für Olympia 2012 in London. "Wir müssen aus dem schweren Tanker wieder ein Speedboot machen", sagte der 45 Jahre alte Lange nach seiner Präsentation durch den Deutschen Schwimm-Verband (DSV) anlässlich des Weltcup-Finales in Berlin.

Lange, früherer Bundesstützpunkt-Trainer und zuletzt Nationalcoach in Südafrika, tritt die Nachfolge von Manfred Thiesmann an, der in den Ruhestand gegangen ist. Einen neuen Cheftrainer als Nachfolger des ausgeschiedenen Örjan Madsen wird es - zunächst - nicht geben. Lange erhält einen Vertrag bis London 2012 und nimmt seine Arbeit sofort auf. Er übernimmt die Verantwortung für die A- und B-Teams und den Perspektivkader.

Lange übernimmt mit den zuletzt enttäuschenden deutschen Schwimmern ein schweres Amt. "2-2-2", lautet die Medaillen-Vorgabe von Sportdirektor Lutz Buschkow für London. In Peking bewahrte Doppel-Olympiasiegerin Britta Steffen (Berlin) die Schwimmer vor der drohenden Null-Nummer. Lange machte allerdings deutlich: "Wir fangen nicht bei Null an." Schon bei der Weltmeisterschaft 2009 in Rom soll sich der Erfolg einstellen. Buschkow: "In der Situation, in der sich der DSV befindet, sind Denkanstöße in alle Richtungen notwendig." Sein Erfolgsrezept heißt Teamwork. Buschkow: "Wer in dem Zug nicht mitfahren möchte, der kann bei mir zügig aussteigen." Gesucht werden noch sechs Bundesstützpunkt-Trainer, ein Bundestrainer Sichtung und ein Cheftrainer. Buschkow: "Alle haben die Chance, sich bei mir für diese Position zu empfehlen."

Einher mit dem neuen Personal soll eine neue Wettkampfstruktur gehen. Das Ziel: Mehr Wettkampfpraxis und mehr Wettkampfhärte, mehr direkte Auseinandersetzungen mit der internationalen Konkurrenz, mehr gemeinsames Training. "Ich freue mich auf die Herausforderung", sagte Lange, der zuletzt unter anderen den südafrikanischen Weltrekordjäger Cameron van der Burgh ("Lange ist einer der erfolgreichsten Trainer der Welt") betreute. "Ich stehe für ein hartes Anforderungsprofil, harte Kriterien und Wettkampfhärte." Wichtig ist ihm dabei eine "Internationalisierung der Trainerarbeit". Deutschlands Schwimmer und Trainer sollen über den Tellerrand hinausgucken.

Beim Kurzbahn-Weltcup-Finale an diesem Wochenende sind zumindest die meisten Spitzenschwimmer des DSV nicht am Start. Auch die 80.000 Euro für den Gesamtsieg, 8000 Euro pro Weltrekord und ein Auto im Wert von rund 30.000 Euro für die beste Leistung von Berlin konnten sie nicht locken. Der internationale Saison-Höhepunkt passte nach Peking nicht in die Planung. Das soll sich ändern. Buschkow hat bereits angekündigt, dass der Weltcup im kommenden Jahr wieder Pflichttermin wird. Die Schwimmer stehen vor großen Veränderungen. Buschkow: "Es wird ein langfristiger und steiniger Weg werden."

Quelle: ntv.de

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