FCK kann durchatmen Lautern erhält Kredit
23.10.2002, 16:06 UhrDer sportlich wie finanziell angeschlagene Fußball-Bundesligist 1. FC Kaiserslautern erfährt derzeit offenbar Zuspruch von allen Seiten. Nachdem zuvor bereits Mario Basler nach seiner umstrittenen Äußerung vor laufender Kamera glimpflich davongekommen war, kann der Verein vom Betzenberg vorerst auch in finanzieller Hinsicht durchatmen.
Notvorstand Rene C. Jäggi unterzeichnete nach langen Verhandlungen den seit mehreren Wochen angestrebten Darlehensvertrag über 20 Millionen Euro mit einem Banken-Konsortium. Damit haben die Pfälzer die drohende Zahlungsunfähigkeit abgewendet und den Ausbau des Fritz-Walter-Stadions für die WM 2006 gesichert.
Jäggi, der angekündigt hatte, dem Traditionsklub nur solange vorzustehen, bis die finanzielle Schieflage beseitigt ist, zeigte sich nach dem Abschluss der Verhandlungen mit Vertretern dreier Sparkassen (Kreis- und Stadtsparkasse Kaiserslautern, Kreissparkasse Kusel) und der Landesbank Rheinland-Pfalz. Die 20 Millionen Euro entsprechen der Summe, mit der sich der FCK am insgesammt 47,5 Millionen Euro teuren Stadionausbau beteiligt.
Dabei sahen Jäggi als auch die Banken die Notwendigkeit, den bereits unter Ex-Vorstandschef Jürgen Friedrich ausgehandelten Kredit auf Grund der veränderten finanziellen Vorzeichen beim FCK (17,8 Millionen Euro Verbindlichkeiten) nachzuverhandeln. Während der Schweizer günstigere Konditionen (niedrigere Zinsen und längere Laufzeiten) aushandeln wollte, verlangten die Kreditinstitute zusätzliche Sicherheiten.
Vergangenen Woche hatte das Profi-Team dem Klub 1,5 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Anschließend wurden die Transferrechte an Nationalstürmer Miroslav Klose für 5 Millionen Euro an die Lotto Rheinland-Pfalz GmbH verkauft.
Auch im Fall „Perica Ognjenovic " gab es Entwarnung. Die Wirtschaftsprüfer des FCK konnten keine Unregelmäßigkeiten im Vertrag des Jugoslawen feststellen. Ognjenovic, der von April bis Juni bei den Pfälzern spielte, fordert über seine Anwälte eine Nachzahlung in Höhe von 850.000 Euro und hat gegen Friedrich und Geschäftsführer Gerhard Herzog Strafanzeige gestellt. Der Jugoslawe bezieht sich dabei auf einen angeblichen Zusatzvertrag über die Vermarktung von Bildrechten.
Quelle: ntv.de