Sport

Sportliche Krise Lautern feuert Rekdal

Vom Niederschlag durch die bittere 1:2- Niederlage gegen TSV 1860 München hatte sich Kjetil Rekdal noch nicht erholt, da traf ihn der endgültige K.o. Nach nur acht Monaten von geplanten drei Jahren musste der Norweger seinen Stuhl als Trainer des Dauersorgenkindes 1. FC Kaiserslautern wieder räumen. Wenige Stunden nach der Heimpleite gaben die stark vom Abstieg bedrohten "Roten Teufel" bekannt, dass der Club und Rekdal ab sofort getrennte Wege gehen würden. Dasselbe gelte auch für die Co-Trainer Roger Lutz und Wolfgang Funkel, der Ende der vorigen Saison nach der Entlassung von Wolfgang Wolf die Mannschaft kurzzeitig trainiert hatte.

Als Interimscoach übernimmt nun der 40 Jahre alte und aus dem württembergischen Nürtingen stammende Alois Schwartz mit seinem Co- Trainer Oliver Schäfer das Training. Ein Nachfolger für Rekdal stehe noch nicht fest, hieß es in der Presseerklärung.

Von seinem Ziel, den Traditionsverein vom Betzenberg wieder Höhenluft schnuppern zu lassen, war Rekdal nach 19 Spieltagen bereits weit entfernt. Stattdessen steckt der zuletzt 1998 mit Meistermeriten dekorierte Club mitten im Abstiegskampf der 2. Liga. Nur drei Siege sprangen bisher heraus, siebenmal spielte das Team unentschieden. Die insgesamt neunte Niederlage besiegelte Rekdals Schicksal. "Das ist ein brutales Geschäft. Wir haben uns saublöd angestellt und quasi zwei Eigentore gemacht", hatte der Coach noch nach dem 1:2 gegen die Münchner nach eigener 1:0-Führung geschimpft.

Von Ruhe kann schon die ganze Saison bei den Pfälzern keine Rede sein. Im November wurde FCK-Torjäger-"Ikone" Klaus Toppmöller als Aufsichtsratsmitglied installiert, ausgestattet mit allen sportlichen Kompetenzen. Daraufhin trat der amtliche Sportdirektor Michael Schjönberg zurück. Anschließend warf auch Aufsichtsratsmitglied Walter Ruda das Handtuch. Kurz vor Weihnachten sprach der Club Rekdal weiterhin das Vertrauen aus. Wenige Stunden danach gab der FCK den Rücktritt Toppmöllers bekannt. Anfang dieses Jahres übernahm der ehemalige Profi und Trainer Fritz Fuchs den Posten als Teammanager.

Und auch in punkto Spielerpersonal kehrte keine Kontinuität ein. Immer wieder wurden neue Akteure verpflichtet, andere, einst als Hoffnungsträger geholte Profis, indes ausgemustert. Das Ende vom Lied: Nur 16 Punkte und damit ein Abstiegsrang in der zweiten Liga.

"Wir haben jetzt nur zwei Möglichkeiten: Entweder ergeben wir uns in unser Schicksal oder wir kneifen die Hinterbacken zusammen und fangen an, Punkte zu sammeln", meinte Mittelfeldspieler Axel Bellinghausen am Freitagabend nach der Niederlage gegen die Münchner. "Bei uns ist der Teufel drin. Wir haben eine große Chance verpasst, an das untere Tabellenmittelfeld heranzurücken", ergänzte Sportdirektor Fuchs. Kurz danach kam dann die Entlassung von Rekdal.

Quelle: ntv.de

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