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Last-Minute-Tore in der Zweiten Bundesliga Lautern greift wieder oben an

Auf dem Weg nach oben: Mo Idrissou und der FC Kaiserslautern.

Auf dem Weg nach oben: Mo Idrissou und der FC Kaiserslautern.

(Foto: imago sportfotodienst)

Drei Spiele, drei gute Auftritte - Kosta Runjaic wirkt sofort beim FC Kaiserslautern. Mit einem Sieg gegen 1860 München mischt der Traditionsklub in der Zweiten Bundesliga vorne mit. In Ingolstadt wackelt der Stuhl von Trainer Marco Kurz. Bochum geht spät K.o.

Kosta Runjaic legt einen guten Start beim FCK hin.

Kosta Runjaic legt einen guten Start beim FCK hin.

(Foto: dpa)

Der 1. FC Kaiserslautern bleibt unter seinem neuen Trainer Kosta Runjaic weiter ungeschlagen und hat nach einer ganz starken Leistung am neunten Spieltag wieder den Anschluss an die Spitzengruppe der 2. Fußball-Bundesliga hergestellt. Im dritten Pflichtspiel unter dem 42-Jährigen siegten die deutlich überlegenen Pfälzer gegen 1860 München mit 3:0 (0:0). Marcel Gaus (52.), Simon Zoller (72.) und Mohamadou Idrissou (82.) erzielten vor 31.637 Zuschauern die Tore der Gastgeber, die zudem drei Pfostentreffer verbuchten. Für Idrissou war es Saisontor Nummer fünf.

Mit 14 Zählern liegen die Roten Teufel einen Punkt vor München und nur drei hinter dem derzeitigen Tabellenführer 1. FC Köln, bei dem es vor einer Woche zum Runjaic-Einstand ein 0:0 gegeben hatte. Dazwischen hatte Lautern in der zweiten Runde des DFB-Pokals vor heimischer Kulisse den Bundesligisten Hertha BSC bezwungen. Von diesem Erfolg noch immer euphorisiert, gingen die Hausherren äußerst aggressiv und offensiv zu Werke. Mit gelungenen Kombinationen und Schüssen aus praktisch allen Lagen setzte sie den Gästen zu - mehr als ein Pfostenknaller von Karim Matmour (13.) stand in der ersten Halbzeit aber nicht zu Buche. Unmittelbar nach dem Seitenwechsel erhöhte der Aufstiegsfavorit, der in Matmour und Torrejón seine besten Akteure besaß, die Schlagzahl nochmals und wurde mit der hochverdienten Führung und dem zweiten Treffer belohnt. Aufseiten der Gäste zeigten Torhüter Gabor Kiraly und Yannick Stark Normalform.

Kurz' Stuhl wackelt

Fin Bartels erzielte den Führungstreffer für St. Pauli.

Fin Bartels erzielte den Führungstreffer für St. Pauli.

(Foto: dpa)

Trainer Marco Kurz gerät beim FC Ingolstadt immer mehr unter Druck. Der FCI kassierte beim 1:2 (0:1) gegen den FC St. Pauli schon die siebte Niederlage der Saison und bleibt Tabellenletzter. "Es wird eng, wenn wir nicht punkten!", hatte Vorstandschef Peter Jackwert vor dem Spiel über Kurz gesagt. Nach der erneut schwachen Leistung gegen die Hamburger wackelt der Stuhl des früheren Profis bedenklich. Vor 7688 Zuschauern im Audi Sportpark zeigte St. Pauli eine ordentliche Vorstellung. Ein Traumtor von Fin Bartels (45.+2) und Florian Kringe, der nach einem von ihm selbst verschossenen Foulelfmeter im Nachschuss traf (86.), brachten St. Pauli den ersten Dreier auf fremdem Platz seit dem 19. Mai. Marvin Matip hatte für Ingolstadt zwischenzeitlich unverdient ausgeglichen (80.).

Vier Tage nach dem erstmaligen Einzug ins Achtelfinale des DFB-Pokals (2:0 beim FSV Frankfurt) präsentierte sich Ingolstadt wieder von seiner weniger schönen Seite. Die erste Hälfte ging komplett an die Gäste - und das, obwohl diese nach einem Foul von Almog Cohen früh ihren Kapitän Fabian Boll ersetzen mussten. Der 34-Jährige humpelte mit einer Verletzung am linken Knie vom Feld (5.). Für ihn kam Lennart Thy, der wie Marc Rzatkowski zunächst auf der Bank gesessen hatte. Kringe und Kevin Schindler begannen, für den rotgesperrten Markus Thorant spielte Jan-Philipp Kalla. Kurz hatte eine Änderung vorgenommen: Andreas Buchner ersetzte Tamas Hajnal (muskuläre Probleme). Und die spielerische Qualität des Ungarn fehlte den Oberbayern. Die hatten es Torwart Ramazan Özcan zu verdanken, dass sie nicht früher in Rückstand gerieten. Özcan hielt gegen Sören Gonther (29.) und John Verhoek (29./30.) stark. Auf der Gegenseite traf Philipp Hofmann per Kopfball den rechten Pfosten (39.).

Unmittelbar vor dem Pausenpfiff nahm Bartels dann einen langen Ball von Gonther aus der eigenen Hälfte mit rechts an und hob den Ball in derselben Bewegung mit links über Özcan ins Tor. Kurz hatte seine Mannschaft aufgefordert, "Präsenz und Energie" aus dem Pokalspiel mitzunehmen. Doch auch in der zweiten Halbzeit erweckte der FCI nicht den Eindruck, als wäre er die Heimelf. Vorne zu nachlässig, hinten anfällig - es war das gewohnte Bild. Die Fans sangen: "Wir wollen euch kämpfen sehen!" Ingolstadt hatte seine Besten in Özcan und Matip. Bei St. Pauli spielten Bartels und Gonther stark.

Später K.o. für Bochum

Nicky Adler hat dem SV Sandhausen in der vierten Minute der Nachspielzeit noch den Sieg gegen den VfL Bochum beschert. Der Einwechselspieler erzielte den Treffer zum 1:0 (0:0) in der Nachspielzeit. Lange Zeit konnten sich die Bochumer bei Ersatz-Torhüter Michael Esser bedanken, der wenige Sekunden nach seiner Einwechslung einen Foulelfmeter von Julian Schauerte (76.) parierte und das Unentschieden zunächst festhielt. Beim Adler-Schuss war er aber machtlos. Esser war für Stammtorhüter Andreas Luthe ins Spiel gekommen, der nach einer rüden Attacke gegen Sandhausens Ranisav Jovanovic wegen einer Notbremse die Rote Karte (73.) gesehen hatte.

Bochum begann vor 4700 Zuschauern mit großen Engagement, aber es fehlte den Westfalen an nötigen Ideen, um die Gastgeber in Bedrängnis zu bringen. Sandhausen verriet fünf Tage nach dem Einzug ins Achtelfinale des DFB-Pokals (3:1 in Wiedenbrück) einige Anlaufprobleme. Mit zunehmender Spielzeit setzte sich Sandhausen aber immer stärker in den Zweikämpfen durch und setzte den VfL unter Druck. Frank Löning und Manuel Stiefler vergaben vor der Halbzeit große Chancen zur Führung.

Bochum enttäuschte nach dem Pokal-Aus beim Bundesligisten Eintracht Frankfurt (1:4) während der Woche auf der ganzen Linie, ließ vor allem in der Offensive zunächst jegliche Torgefahr vermissen. Das änderte sich zwar in der zweiten Hälfte, doch bei den wenigen Kontern fehlte es an der nötigen Konsequenz. Pech hatte hingegen Yusuke Tasaka (65.), dessen Schuss aus der Drehung das Tor der Gastgeber nur knapp verfehlte. Sandhausen hatte in Torhüter Riemann und Jovanovic seine besten Akteure. Bei Bochum glänzten bis zu seinem Platzverweis Torhüter Luthe sowie Marcel Maltritz.

Quelle: ntv.de, sid

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