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Fenerbahce und Lyon weiter Lehmann in der Kritik

Das Comeback von Jens Lehmann bei Arsenal London wird für den deutschen Nationaltorhüter wohl nur ein kurzes Intermezzo bleiben. Sein erster Einsatz nach vier Monaten im Champions-League-Heimspiel gegen Steaua Bukarest (2:1) rief erneut die Kritiker auf den Plan. Während der von der Tribüne aus agierende Arsenal-Trainer Arsne Wenger den Deutschen lobte ("Er hat ein gutes Spiel gemacht"), feuerte die Presse zumeist Breitseiten auf den Torhüter ab.

Für den "Daily Mirror" war es "Lehmanns Abschiedsvorstellung". Er habe "bleifüßig" gespielt und beim Gegentor durch Dorel Zaharia "viel zu langsam" reagiert. "Jens Lehmann beendete alle Diskussionen, wer bei Arsenal im Tor stehen soll - aber nicht mit dem von ihm gewünschten Ergebnis", hieß es in dem Massenblatt. In die gleiche Kerbe schlug der "Daily Telegraph" und spielte auf zwei Patzer des Torwarts zu Saisonbeginn an: "Lehmann setzte einen weiteren Klecks in sein Hausaufgabenheft."

Der 38 Jahre alte Schlussmann hatte nicht viele Gelegenheiten, sich auszuzeichnen. "Ich denke nicht, dass er beim Gegentreffer allzu viel ausrichten konnte", sagte Wenger und wehrte sich gegen Vorwürfe, er habe den Deutschen unnötigerweise ins Tor gestellt. "Ich habe Lehmann aufgestellt, weil er beim Training 100 Prozent gibt, weil er ein erstklassiger Torwart ist, und weil ich jeden im Wettbewerb behalten möchte, soweit das möglich ist", sagte Wenger.

Kein Zweifel besteht allerdings, dass der Spanier Manuel Almunia Nummer eins im Tor bleibt. Im bevorstehenden Pokalspiel gegen die Blackburn Rovers will Wenger jedoch dem Polen Lukasz Fabianski eine Chance geben. Dennoch sieht Lehmann keinen Grund für einen baldigen Vereinswechsel. Er überlege, mit seiner Familie "bis zum Sommer 2008 in London zu bleiben", unterrichtete er die Wochenzeitung "Die Zeit".

Während sich der FC Arsenal wenig erfreut über Platz zwei in Gruppe H hinter dem FC Sevilla (3:0 bei Slavia Prag) zeigte, der ihm im Achtelfinale einen Gruppenersten als Gegner beschert, wähnte sich Fenerbahce Istanbul im Paradies. Erstmals drang der 17-fache türkische Meister in die Runde der besten 16 Teams vor. Weil der vom Brasilianer Zico trainierte Club den russischen Meister ZSKA Moskau mit 3:1 bezwang sowie der PSV Eindhoven daheim gegen Inter Mailand (0:1) patzte und damit erstmals nach drei fetten Jahren die nächste Runde verpasste, schaffte Süper-Lig-Rekordmeister "Fener" den Sprung in den exklusiven Kreis. "Wir müssen endlich mal auf europäischer Bühne auftrumpfen", forderte Präsident Aziz Yildirim.

Als letztes Team neben den Türken qualifizierte sich der französische Meister Olympique Lyon für die K.o.-Runde. Lyon gelang dabei im direkten Aufeinandertreffen beim punktgleichen Konkurrenten Glasgow Rangers ein 3:0-Husarenstreich. Die Franzosen sind nun zum fünften Mal in Serie dabei und zählen damit zu den Stammgästen im Achtelfinale der Champions League.

Ansonsten sind die "üblichen Verdächtigen" eine Runde weiter. Von den 16 Mannschaften, die im Vorjahr die Vorrunde überstanden hatten, schafften das in dieser Saison erneut zwölf Teams. Manchester United verpasste dabei nur knapp eine Edelmarke: Durch das 1:1 beim AS Rom gab der englische Meister die einzigen Punkte in den sechs Vorrunden- Spielen ab. Die Champions-League-Historie weist erst vier Teams aus, die alle Vorrunden-Partien gewonnen haben.

Von Henning Hoff und Franko Koitzsch, dpa

Quelle: ntv.de

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