Eiskunstlauf / WM Lindemann überraschend Dritter
23.03.2004, 15:24 UhrEinen Tag nach seinem glänzenden Start in der Qualifikation hat Stefan Lindemann auch mit einer nahezu fehlerfreien Leistung im Kurzprogramm der Eiskunstlauf-Weltmeisterschaften in Dortmund überzeugt, die ihm am Ende einen sensationellen dritten Platz einbrachte. Der Erfurter darf nun sogar auf eine Medaille hoffen. Vor ihm liegen der Russe Jewgeni Pluschenko, an dessen erfolgreicher Titelverteidigung schon vor der Kür-Entscheidung am Donnerstag kaum zu zweifeln ist, und der Europameister Brian Joubert aus Frankreich.
Lindemann gelangen zur Filmmusik "Earnest" sowohl der dreifache Axel als auch die Kombination aus vierfachem und dreifachem Toe-Loop einwandfrei, den dreifachen Lutz allerdings landete der deutsche Meister auf zwei Füßen. Belohnt wurde der ehemalige Junioren-Weltmeister mit hohen Noten zwischen 5,5 und 5,8 Punkten.
Jubelnd wie ein Fußballspieler verließ der 23-Jährige freudestrahlend die Eisfläche. "Ich bin zufrieden, weil ich konzentriert war und ein fehlerfreies Programm gelaufen bin." Seine Trainerin Ilona Schindler: "Das war sensationell von Stefan."
Sehenswerter Start von Winkler/Lohse
Zuvor hatten schon Kati Winkler und Rene Lohse gezeigt, dass sie von einer Medaille träumen. Sie starteten mit einem sehenswerten Pflichttanz in die Weltmeisterschaften. Die sechsmaligen deutschen Eistanz-Meister mussten in der Qualifikationsgruppe B nur den russischen Europameistern Tatjana Nawka und Roman Kostomarow den Vortritt lassen, lagen aber vor Isabelle Delobel und Olivier Schoenfelder aus Frankreich.
Nach mehrwöchiger Verletzungspause präsentierten die beiden Berliner den Midnight Blues ausdrucksstark und praktisch fehlerfrei. In der A-Note für den Technischen Wert gab es zwischen 5,2 und 5,5 Punkten von den Preisrichtern, in der B-Note für die Präsentation zogen die Juroren zwischen 5,0 und 5,8 Punkten.
"Die Anspannung war schon sehr groß, aber nun ist ein ganzes Stück davon abgefallen", sagte Lohse, der Ende Januar einen Innenbandanriss im rechten Knie erlitten hatte. Die Schützlinge von Trainer Martin Skotnicky mussten deshalb auf die Teilnahme an den europäischen Titelkämpfen im Februar in Budapest verzichten und entschieden sich erst ganz kurzfristig für einen WM-Start, "weil wir unbedingt vor unserem deutschen Publikum laufen wollten", wie Winkler ergänzte.
Quelle: ntv.de