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Blatter: "6+5"-Regel kommt Lob für Englands WM-Bewerbung

FIFA-Präsident Joseph S. Blatter hat Englands Bewerbung für die Fußball-Weltmeisterschaft 2018 mit großem Wohlwollen aufgenommen. "England ist ein starkes Fußballland. Sie erzielen viel öffentliche Aufmerksamkeit und brauchen keine neuen Stadien zu bauen. Sie haben bereits zehn bis elf Arenen", sagte Blatter in Malaysia vor der Zeremonie, bei der "Asiens Fußballerin des Jahres" ausgezeichnet werden sollte. Blatter hatte bereits Ende Oktober den britischen Premierminister Gordon Brown zur Kandidatur ermutigt.

Trotzdem hätten auch Australien, China, Japan, die Niederlande, Belgien, Mexiko und die USA gute Chancen auf die WM 2018, betonte der 71-Jährige. "Es gibt großes Interesse und es wird ein spannendes, offenes Rennen", sagte Blatter. Allerdings hat Japan erst 2002 eine WM ausgerichtet, damals allerdings zusammen mit Südkorea.

Vor kurzem hatte der Fußball-Weltverband FIFA seine Rotationsregelung für die Austragung der WM-Endrunden abgeschafft. Diese sah vor, dass die WM 2018 in Ozeanien oder einem Land der CONCACAF-Konföderation (Mittel- und Nordamerika sowie Karibik) hätte ausgetragen werden müssen.

"6+5" soll kommen

Blatter unterstrich in Kuala Lumpur zudem, dass der Fußball-Weltverband FIFA trotz der ablehnenden Haltung einiger Spitzenclubs die geplante "6+5-Regelung" zur Beschränkung ausländischer Spieler in Europa durchsetzen will. "Es gibt immer mehr Befürworter, die die überwältigende Präsenz nicht-einheimischer Spieler in den verschiedenen Ligen und Clubs stoppen wollen", sagte der FIFA-Präsident. Der Schweizer reagierte damit auf die Kritik der in der G-14 zusammengeschlossenen europäische Topclubs, die das Vorhaben der FIFA als illegal bezeichnen.

Das von Blatter angeregte Modell sieht vor, dass ab der Saison 2010/2011 in jedem europäischen Team mindestens sechs inländische Fußballer in der Anfangself stehen. Von der neuen Regelung würden auch die Nationalmannschaften profitieren, wenn weniger Ausländer in den Ligen spielen, sagte der FIFA-Chef. In der Bundesliga gibt es derzeit nur noch die Vorschrift, dass mindestens zwölf Lizenzspieler bei einem deutschen Proficlub unter Vertrag stehen müssen.

"Lächerliche" Klubs

Die Befürchtung, die Vereine könnten mit ihrer bisherigen Personalpolitik die jeweiligen Auswahlteams bedrohen, hat Blatter nicht: "Es ist sehr unwahrscheinlich, dass die großen Clubs die Totenglocke für die Nationalteams läuten. Ich kann nicht sehen, dass eine Nationalmannschaft zugunsten eines Clubteams verschwinden wird", meinte Blatter.

Für den FIFA-Präsidenten ist es "lächerlich, wenn einige Clubmannschaften ohne einen einzigen einheimischen Spieler antreten" und wies auf das kürzliche Spiel der italienischen Serie A zwischen Inter Mailand und Juventus Turin hin. Dabei hätten in Mailands Startelf nur drei Europäer gestanden - und überhaupt kein Italiener.

Quelle: ntv.de

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