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Zum fünften Mal Rallye-Weltmeister Loeb ist Rekordchampion

In der einstigen Olympia-Stadt Sapporo ist Sbastien Loeb in den Rallye-Olymp aufgestiegen. Zum fünften Mal hintereinander holte sich der französische Ausnahmepilot den Weltmeister-Titel und ist nunmehr alleiniger Rekordchampion. Dem 34- Jährigen reichte in Sapporo mit seinem Partner Daniel Elena ein dritter Platz, um einen WM-Lauf vor dem Saisonfinale in Großbritannien bereits sein fünftes Meisterstück zu vollenden. Der Citroen-Fahrer stellte damit im WM-Automobilsport auch die Bestmarke von Michael Schumacher ein, der zwischen 2000 und 2004 fünfmal in Serie den Titel in der Formel 1 holte.

"Es ist unglaublich. Das ist ein großer Moment. Es ist perfekt, ich bin erleichtert", meinte Loeb bei der Zielankunft in der nordjapanischen Stadt. "Aber es war eine schreckliche Rallye." Er sei es gewohnt, auf Sieg zu fahren, "nicht auf Platz". Deswegen sei er etwas unkonzentriert gewesen und habe manchmal die Kontrolle verloren. Am letzten Tag geriet seine vorzeitige Titelverteidigung noch einmal kurz in Gefahr, als er sich mit seinem Citroen C4 drehte, das Auto aber noch rechtzeitig abfangen konnte.

"Es ist vorbei"

Mit dem Sieg bei der Rallye Japan hatte Loeb nichts zu tun. Den sicherte sich sein ärgster Rivale Mikko Hirvonen. Doch nutzte dem finnischen Ford-Piloten die Wiederholung seines Vorjahreserfolgs nichts. Vor dem letzten Lauf Anfang Dezember in Großbritannien kann er Loeb nicht mehr einholen. Zumindest hat Hirvonen seinen zweiten Gesamtplatz sicher. "Das ist es, es ist vorbei", sagte der Finne, der seinen Landsmann und Markenkollege Jari-Matti Latvala auf Platz zwei verwies. "Loeb hat zehn WM-Läufe gewonnen, er hat den Titel verdient", lobte Hirvonen. "Ich habe alles getan, was ich konnte. Nun versuchen wir es nächstes Jahr."

Loeb dominiert seinen Sport wie einst Schumacher die Formel 1 und führt zahlreiche Rekordlisten an. Mit dem fünften Titel hat der gelernte Elektriker und ehemalige Kunstturner nun auch Rallye-Legenden wie den Finnen Tommi Mäkinen und dessen Landsmann Juha Kankkunen hinter sich gelassen, die jeweils viermal hintereinander triumphiert hatten. "Ich kann nicht sagen, ob der Titel in diesem Jahr schöner ist als die anderen", meinte Loeb. "Jeder Titel fühlt sich anders an."

Einsame Spitze

Seit seinem WM-Debüt 1999 gewann der in der Schweiz lebende Pilot mit Citroen 46 WM-Läufe - auch das ist einsame Spitze. Mit zehn Siegen in einer Saison hat er in diesem Jahr seine eigene Bestmarke von 2005 bereits eingestellt. Zudem gewann er 2008 zum sechsten Mal hintereinander den deutschen WM-Lauf. 2005 fuhr Loeb auf Korsika als bislang einziger Fahrer Bestzeit in allen Prüfungen.

Offen ist in diesem Jahr nur noch die Marken-WM. Hier verkürzte Titelverteidiger Ford seinen Rückstand vor dem Saisonfinale auf Citroen von 23 auf elf Punkte. "Unsere Konzentration gilt nun Cardiff, wo wir versuchen wollen, für Citroen das Double zu machen", kündigte Loeb einen weitere Titel an.

Quelle: ntv.de, Toni Hoffmann, dpa

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