Schwimm-WM in Neapel Lurz holt zweites Gold
31.08.2006, 15:37 UhrJubelnd streckte Thomas Lurz die Siegerfaust in den Himmel. Der 26 Jahre alte Langstreckenschwimmer wurde mit dem zweiten WM-Gold im Golf von Neapel zum Rekord-Weltmeister. "Das ist super, ich bin happy", sagte der Würzburger, nachdem er zwei Tage nach seinem Triumph über 5 Kilometer in 2:10:39,4 Stunden auch den Titel über die olympische 10-Kilometer-Distanz an Land gezogen hatte. "Ich bin froh, dass die Saison endlich vorbei ist." Mit seinem vierten WM-Titel seit 2004 zog er als Rekord-Titelträger mit dem Russen Juri Kudinow gleich. Mitfavoritin Angela Maurer (Wiesbaden) musste sich mit dem vierten Platz begnügen. Ebenso wie Lurz erkämpfte die Russin Larisa Ilschenko einen Doppel-Sieg.
Noch nie war in Deutschland ein Langstreckenschwimmer so erfolgreich wie Lurz. "Das ist eigentlich Nebensache, aber eine schöne Nebensache", stellte der Student fest. Peggy Büchse und Britta Kamrau-Corestein haben jeweils drei WM-Titel gewonnen. Mit zwei EM-und zwei WM-Titeln ist Lurz in fünf Wochen bei vier Starts zu vier Titeln geschwommen -eine einmalige Bilanz. Peter Lurz, Vater und Teamchef, war begeistert: "Das hat es noch nie gegeben. Das war schon klasse, vor allem, wie er gewonnen hat. Das war souverän."
Thomas Lurz konnte es selbst nicht fassen: "Unter die ersten Drei wollte ich nochmal schwimmen", sagte er im Ziel, "aber am Ende habe ich gemerkt, dass ich auch gewinnen kann. Da habe ich nochmal einen Spurt hingelegt." Bei 30 Grad Lufttemperatur und erneut starken Wellen ließ Lurz der Konkurrenz keine Chance. Zweiter wurde mit einer Sekunde Rückstand der Italiener Valerio Cleri vor dem Russen Jewgeni Drattsew. Der Mainzer Christian Hein wurde Neunter. Lurz freut sich auf Urlaub vom Langstreckenschwimmen: "Die Saison ist vorbei, und die war mehr als perfekt."
Doppel-Europameisterin Angela Maurer verpasste nach einer starken kämpferischen Leistung die Medaillen-Ränge. "Ich bin jetzt nicht enttäuscht", sagte die 31-Jährige. "Ich habe alles gegeben und bis zum Schluss gekämpft. Es ist halt nur Platz vier." Am Samstag will Angela Maurer, die bei den Europameisterschaften im Plattensee im Juli nach zweijähriger Baby-Pause ein starkes Comeback gefeiert hatte, über 25 km wieder angreifen.
Quelle: ntv.de