Sport

Bayern ratlos Lyon-Niederlage schmerzt

Trainer Ottmar Hitzfeld wirkte zunächst resigniert, der "Kaiser" etwas ratlos und die Vorstände bemüht um Ruhe, aber die Sorge um die Verfassung des FC Bayern München war nach der 1:2 (1:1)- Heimpleite in der Champions League gegen Olympique Lyon unüberhörbar.

"Die Mannschaft ist auseinander gefallen", sagte der Trainer über die blamable Vorstellung in der zweiten Halbzeit und stellte eine alarmierende Diagnose: "Das größte Problem zur Zeit ist, dass einige Spieler dem Druck nicht gewachsen sind." Hitzfeld erwartet einen Kritik-Sturm von außen. "Wir müssen jetzt mit einem großen Gewitter rechnen. Das ist auch gerechtfertigt."

Am Morgen danach wurde er noch deutlicher und zog Konsequenzen. "Am liebsten wäre ich in der zweiten Halbzeit im Boden versunken. Ich habe meine Mannschaft noch nie so schlecht gesehen", sagte er am Donnerstag und verkündete eine überraschende Maßnahme: Vor dem Schlager in der Fußball-Bundesliga am Sonntag gegen Borussia Dortmund versammelt er seine Profis von Freitag an im Trainingslager am Tegernsee. "Wir werden uns zweieinhalb Tage kasernieren."

Auch die Vorstände Karl-Heinz Rummenigge und Uli Hoeneß, die sich am Abend zuvor ungewöhnlicherweise parallel der Presse stellten, betrieben Krisenmanagement: Sanfte Töne nach außen, ja nicht Öl ins Feuer gießen, auf gar keinen Fall Einzelkritik oder eine Trainerdiskussion (Hoeneß: "Wir tun das sicherlich nicht") aufkommen lassen. Gerade jetzt, da so viel auf dem Spiel steht. "Es hat jetzt keinen Sinn, auf die Mannschaft draufzuprügeln. Denn dieselben Spieler, die wir heute gesehen haben, brauchen wir in den nächsten Wochen. Deswegen müssen wir versuchen, in aller Ruhe weiterzuarbeiten und zu versuchen, zu retten was zu retten ist", sagte Hoeneß.

Die Bundesliga-Krise hat nun auch auf die Champions League übergegriffen. Ein gutes Jahr nach dem K.o. in La Coruna droht den auf Platz drei abgerutschten Bayern wieder ein Vorrunden-Aus. Bei der Reise in knapp drei Wochen zu Celtic Glasgow, das 3:1 gegen den RSC Anderlecht gewann, sind sie zum Siegen verdammt. Aufmunternde Worte kamen von Rudi Völler, der den Bayern aus Frankfurt Mut zusprach: "Glasgow ist ein Endspiel. Aber ich bin überzeugt, dass es die Bayern noch packen werden."

Quelle: ntv.de

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