BR Volleys drehen Finalserie Machtdemonstration versetzt Rekordmeister in Ekstase
28.04.2024, 18:26 Uhr
Der Titel bleibt in Berlin.
(Foto: IMAGO/mix1)
Nie aufgegeben und die Chance vor den eigenen Fans genutzt: Die BR Volleys sind der erneute Deutsche Meister im Volleyball. Gegen Friedrichshafen liegen sie in der Finalserie schon gefährlich hinten, gleichen aber aus. Im Showdown in Berlin dominieren sie dann den Gegner. Auch bei den Frauen gibt es die Serien-Meisterinnen.
Die BR Volleys haben ihre Aufholjagd in der Finalserie um die deutsche Meisterschaft vollendet und sich zum alleinigen Rekordtitelträger gekrönt. In der ausverkauften Berliner Max-Schmeling-Halle siegte der Volleyball-Serienmeister im entscheidenden fünften Spiel mit einer dominanten Vorstellung 3:0 (25:16, 25:16, 25:17) gegen den Rivalen VfB Friedrichshafen.
Damit gewannen die Volleys die Serie im Modus Best-of-Five noch 3:2. Wie schon 2022 holten die Berliner einen 0:2-Rückstand nach den ersten beiden Spielen auf. Es ist der achte Titel in Folge für die Volleys, die nun mit 14 Meisterschaften insgesamt eine mehr auf dem Konto haben als die Friedrichshafener.
"Wir haben jeden Punkt genossen, wir haben auf dem Feld gelacht", sagte Timothée Carle, der die Berliner mit dem Meistertitel verlassen wird. "Es war eine harte Finalserie. Wir haben durch die zwei Siege zuvor unser Selbstbewusstein zurückbekommen", sagte der Franzose nach seinem vierten Meistertitel mit Berlin bei Dyn. Die BR Volleys seien auf das Entscheidungsspiel "wirklich gut vorbereitet" gewesen. "Wir hatten viel Energie." Thilo Späth-Westerholt, VfB-Geschäftsführer, war besonders vom Verlauf des letzten Duells enttäuscht: "Die Finalserie hätte ein knappes Spiel verdient gehabt. Heute sind wir untergegangen."
Friedrichshafen im fünften Spiel chancenlos
Die 8553 Fans in der Halle sorgten von Beginn an für eine beeindruckende Stimmung, die die Hausherren sichtlich beflügelte. Dank guter Defensivarbeit und druckvollen Angriffen lagen die Berliner nach einem 6:0-Lauf 9:3 vorne und kontrollierten das Geschehen komplett. Besonders auf Volleys-Diagonalangreifer Marek Sotola hatten die Friedrichshafener keine Antwort.
Mit 120 Dezibel wurde der Jubel des Publikums in der Satzpause beziffert. Auch im zweiten Durchgang lagen die Berliner schnell deutlich in Führung. Immer wieder brachte Zuspieler Johannes Tille seine Mitspieler in gute Positionen. Abseits von Michal Superlak taten sich die Gäste im Angriff schwer.
Den dritten Satz konnten die Häfler zunächst ausgeglichener gestalten, doch wieder erspielte sich der Titelverteidiger ein Polster, das er nicht mehr abgab. Berlin gegen Friedrichshafen ist das ewige Duell des deutschen Volleyballs: Zum elften Mal in Folge trafen die Mannschaften im Finale aufeinander. Seit 1997 gab es keinen anderen Meister.
Stuttgart wiederholt Coup ebenfalls
Auch bei den Frauen heißen die Meisterinnen genauso wie im Vorjahr: Allianz MVT Stuttgart. Das Team schaffte den Hattrick, gewann das fünfte und entscheidende Finalspiel bei Hauptrundensieger und Rekordmeister SSC Palmberg Schwerin mit 3:1 (17:25, 25:20, 25:13, 25:13). Durch seinen insgesamt vierten Triumph machte Stuttgart nach dem Pokalsieg von Anfang März auch zum zweiten Mal das Double perfekt.
"Es war eine brutale Finalserie, auch weil wir nach dem dritten Spiel schon das Gefühl hatten, ganz unten zu sein. Schwerin hat uns bis zum Schluss restlos alles abverlangt", kommentierte Stuttgarts Trainer Konstantin Bitter im Konfetti-Regen der schwäbischen Fans am Dyn-Mikrofon den Erfolg.
Seine erste Meisterschaft hatte nicht nur für den Coach eine emotionale Note: Sein erfolgreicher Vorgänger Tore Aleksandersen war im Vorjahr nach dem Titelgewinn aufgrund einer Krebserkrankung zurückgetreten und wenige Wochen später seiner Krankheit erlegen.
Für Schwerin bedeutete die unerwartet deutliche Niederlage im Showdown vor seinen eigenen Fans die Verlängerung seiner Durststrecke. Die zwölfte und bislang letzte Meisterschaft des SSC liegt bereits sechs Jahre zurück.
Quelle: ntv.de, ara/dpa