Sport

DFB ermittelt gegen Wolfsburg-Coach Magath droht Ärger

Beim versöhnlichen Schiedsrichter-Gipfel vergangene Woche saß Felix Magath noch am Runden Tisch, fünf Tage später zwangsweise auf der Tribüne des Wolfsburger Stadions. Der Trainer und Sportdirektor des VfL Wolfsburg hatte am Samstag Referee Helmut Fleischer in der Halbzeitpause der Bundesliga-Partie gegen den VfB Stuttgart wild gestikulierend attackiert, erhielt deshalb die Rote Karte und muss nun mit weiterem Ärger rechnen: Bereits am Sonntag kündigte der Deutsche Fußball-Bund an, dass der Kontrollausschuss gegen den VfL-Coach ermitteln wird.

Ausgerechnet einer der Teilnehmer des Runden Tisches in München fiel am 14. Spieltag als einziger Trainer mit seiner Schiedsrichter- Kritik unangenehm auf. Die Flapsigkeit, mit der Magath seinen Platzverweise kommentierte, scheint den DFB besonders verärgert zu haben, denn der Verband reagierte ungewöhnlich schnell. Der DFB-Kontrollausschuss soll nach Auswertung des Schiedsrichterberichts die sportgerichtlichen Ermittlungen aufnehmen.

Magath kann Verweis nicht nachvollziehen

Angesichts des 4:1 (0:1)-Sieges gegen den VfB hatte Magath genüsslich kommentiert: "Von da oben habe ich einen sehr guten Überblick gehabt und mich am Spiel meiner Mannschaft erfreut." Sein Team blieb zu Hause ungeschlagen und hielt im Gegensatz zu den Stuttgartern, die sich am Sonntag von Meistertrainer Armin Veh trennten, den Anschluss an die UEFA-Cup-Plätze.

"Ich habe beim Halbzeitpfiff auf den Schiedsrichter gewartet und dann etwas gesagt, daraufhin hat er mich auf die Tribüne geschickt", erklärte Magath seine Sicht der Dinge. Was er Fleischer gesagt hatte, verriet er indes nicht: "Es waren zwei, drei Sätze. Die waren für ihn bestimmt, nicht für jemand anderes." Er könne den Verweis auf die Tribüne auf jeden Fall nicht nachvollziehen: "Irgendetwas sollte man den Trainern auch erlauben." Magath bestritt aber, dass er den Schiedsrichter berührt habe, und sagte am Sonntag bei einem DSF-Auftritt: "Das halte ich für übertrieben."

Wolfsburg zuhause weiter stark

"Herr Magath darf immer mit mir reden, aber es geht um die Tonart und die Wortwahl", erklärte der attackierte Schiedsrichter: "Beides war nicht in Ordnung." Offensichtlich war, dass Magath aufgebracht war und auf den Referee zustürmte. Nach teils heftigen Auseinandersetzungen in jüngster Vergangenheit war Magaths Ausraster am Wochenende das einzige Vorkommnis in der 1. Liga.

Angesichts des Sieges wirkte der VfL-Coach nach der Partie versöhnlich und scherzte über seinen Platz in der letzten Reihe der Pressetribüne. "Ich war freiwillig ganz da oben, aber den Platz auf der Bank hat mir der Schiedsrichter genommen." Tatsächlich sah er aus ganz neuer Perspektive, wie sich seine Mannschaft nach dem Wechsel noch einmal steigerte und nach dem Rückstand durch Martin Lanig (17. Minute) durch die Treffer von Grafite (51./76.) und Edin Dzeko (79./85) das Spiel drehte. Mit dem sechsten Sieg in der Volkswagen- Arena setzte der VfL seine beeindruckende Heimserie fort, aber Doppel-Torschütze Dzeko forderte: "Wir müssen jetzt auch mal auswärts Gas geben. Da kriegen wir zu viele Tore."

Quelle: ntv.de, Michael Rossmann, dpa

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