Kapitän Zvonimir Soldo hat die Rolle des VfB Stuttgart im Transfertheater um die Nationalspieler Kevin Kuranyi und Andreas Hinkel kritisiert. "Der Verein ist selber schuld an der jetzigen Ungewissheit. Er hätte ja schon viel früher auf die sich anbahnende Situation reagieren können", sagte der Kroate in einem Interview mit der Stuttgarter Wochenzeitung "Sonntag Aktuell".

"Gleich nachdem die Jungs ihr erstes Länderspiel gemacht hatten", so Soldo weiter, wäre beim Bundesliga-Tabellenführer der optimale Zeitpunkt gewesen, "um einen Knopf ans Hemd zu machen."

Währenddessen äußerte sich Felix Magath erneut optimistisch, die beiden vor allem vom FC Schalke 04 umworbenen Talente halten zu können. "Ich bin zuversichtlich, dass Kevin Kuranyi und Andreas Hinkel beim VfB bleiben", sagte der VfB-Teammanager. "Sollen sie sich doch ruhig anhören, was andere zu bieten haben. Aber klar ist, dass es von der sportlichen Perspektive her in Deutschland zur Zeit keine Alternative zum VfB gibt."

Er glaube nicht, dass der finanzielle Aspekt zu Beginn einer Fußballerkarriere das Wichtigste sei. Nach Meinung Soldos hat der VfB eine große Chance verpasst, indem er das Duo nicht früher langfristig an den Verein gebunden habe. "Es ist null Risiko, wenn du erst 21-jährige Nationalspieler längerfristig an den Verein bindest. Da kannst du nichts falsch machen, gar nichts. Du verlierst kein Geld, sondern investierst es in die Zukunft."

Den Wirbel um Kuranyi und Hinkel bezeichnete Soldo als "das übliche Spielchen, wenn neue Verträge verhandelt werden". Der 36- jährige Mittelfeldspieler bemängelte auch, dass beim VfB zu viel über fehlendes Geld und zu wenig über künftige Einnahmen geredet werde. Von den Perspektiven bei den Schwaben will Soldo auch abhängig machen, ob er seine Karriere beim VfB am Saisonende beendet oder doch noch ein Jahr dranhängt.