Handball-Bundesliga Magdeburg holt sich zu Hause die Meisterschaft
21.05.2001, 08:12 UhrNach zehn DDR-Titeln hat der SC Magdeburg erstmals die gesamtdeutsche Handball-Meisterschaft gewonnen. Im Bundesliga-Spitzenduell gegen die SG Flensburg-Handewitt feierte der Traditionsklub aus Sachsen-Anhalt einen 30:23 (12:11)-Triumph und löste Serienmeister THW Kiel nach drei Titeln in Folge ab.
Damit fiel Flensburg, das zuvor in fünf Jahren viermal nur „Vize" geworden war, auf den dritten Platz zurück. Der TBV Lemgo überflügelte die Mannschaft von der Förde noch nach Toren durch einen 38:24-Kantersieg gegen Hameln.
„Das ist der helle Wahnsinn, das ist einfach geil, Meister geworden zu sein. Der SCM ist der Verein, der in den kommenden Jahren das größte Potenzial hat, ein anderer würde mich nicht reizen, wir haben ne coole Truppe", jubelte Handball-Punk Stefan Kretzschmar nach dem Meisterstück, dem 20. Titel in der 45-jährigen Vereins-Geschichte.
Der strahlende Meister-Trainer Alfred Gislason steht nun mit dem SCM erstmals in der Champions League.
Neben Magdeburg spielt Flensburg als Cupverteidiger im Europapokal der Pokalsieger 2001/2002, hinzu kommen die beiden Endspielteilnehmer des „Final-Four-Turniers" um den DHB-Pokal am 26. und 27. Mai in Hamburg (Teilnehmer HSG Nordhorn, HSG D/M Wetzlar, VfL Bad Schwartau und GWD Minden).
Einen Startplatz im EHF-Pokal sicherten sich der Tabellendritte TBV Lemgo sowie die SG Wallau-Massenheim und der entthronte Meister THW Kiel als Viert- und Fünftplatzierte der Saison. In diesem Wettbewerb kann der DHB drei Klubs stellen, da Magdeburg den Cup in dieser Spielzeit gewonnen hat.
Die Bundesliga verlassen müssen Eintracht Hildesheim, der HC Wuppertal, Bayer Dormagen und der zweimalige Euro-City-Sieger TuS Nettelstedt, der durch ein 25:27 gegen Wallau-Massenheim seine letzte Chance auf den Klassenerhalt verspielte. Der ThSV Eisenach (32:24) gegen SG Solingen) belegte den 16. Platz und bestreitet die Relegationsspiele um den letzten Bundesliga-Startplatz für die kommende Saison gegen den SV Wilhelmshaven (23. und 26. Mai).
Als Aufsteiger stehen die Zweitliga-Meister Frisch Auf Göppingen (Süd) und SV Post Schwerin (Nord) fest.
Die Torjägerkrone ging zum dritten Mal in Folge und zum vierten Mal insgesamt an den Gummersbacher Kyung-Shin Yoon. Der 27 Jahre alte Linkshänder erzielte 324 Treffer und schaffte damit einen neuen Bundesliga-Torrekord.
In der neuen Saison wird die Liga wieder von 20 auf 18 Klubs reduziert.
Quelle: ntv.de